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Papst betet für »geplagten« Libanon und Nahen Osten

Im Libanon leiden die Menschen seit Jahren unter einer schweren Wirtschaftskrisen. Der überwiegende Teil lebt in Armut. Der schon länger geplante Besuch des Papstes fiel allerdings erneut aus.

Papst in Bahrain
Papst Franziskus befindet sich auf einer viertägigen Reise in Bahrain, um den Dialog mit der muslimischen Welt zu fördern. Foto: Alessandra Tarantino
Papst Franziskus befindet sich auf einer viertägigen Reise in Bahrain, um den Dialog mit der muslimischen Welt zu fördern.
Foto: Alessandra Tarantino

Am letzten Tag seiner Reise im Königreich Bahrain hat Papst Franziskus für die Menschen im Libanon gebetet. Das Land sei »ermattet und geplagt«, sagte der 85 Jahre alte Pontifex bei einem Treffen mit Kirchenvertretern am Sonntagvormittag (Ortszeit) in Manama. Er versichere allen Völkern im Nahen Osten, die litten, seines Gebetes und seiner Verbundenheit, fuhr das katholische Kirchenoberhaupt fort. Am Sonntag endete sein viertägiger Besuch in dem muslimischen Inselstaat am Persischen Golf.

Im Libanon herrscht seit fast drei Jahren eine der schwersten Wirtschafts- und Finanzkrise seiner Geschichte. Große Teile der Bevölkerung sind in Armut abgerutscht und müssen mit wenig Strom und Wasser auskommen. Hinzu kommt eine politische Krise: Vor einer Woche lief die Amtszeit des bisherigen Präsidenten Michel Aoun ab. Nun hat das Land weder Staatschef noch Regierung. Die führenden Parteien des Mittelmeer-Landes haben sich in einen bitteren Machtkampf verstrickt. Viele Libanesen werfen der politischen Elite massive Korruption vor und machen sie für die dramatische Lage verantwortlich.

Franziskus wollte eigentlich im Juni den Libanon besuchen. Der Trip fiel aber aus, da er damals wie heute noch mit Knieschmerzen zu kämpfen hatte. Viele Libanesen sähen im Besuch des Argentiniers ein wichtiges Zeichen der Solidarität. Damals war auch ein Abstecher Franziskus' nach Jerusalem angedacht, bei dem er das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kirill, hätte treffen sollen. Das Gespräch mit dem putintreuen Geistlichen wäre eine Möglichkeit gewesen, über Wege des Friedens im Ukraine-Krieg zu sprechen.

© dpa-infocom, dpa:221106-99-404269/2