Angesichts eines deutlichen Vorsprungs in den Umfragen hat der britische Oppositionsführer Keir Starmer seine Labour-Partei vor Leichtsinn gewarnt. Um die kommende Parlamentswahl zu gewinnen, müsse die Partei noch einen Gang hochschalten, sagte Starmer der Sonntagszeitung »Observer« zum Auftakt der diesjährigen Labour-Parteikonferenz in Liverpool.
Die Sozialdemokraten führen in Umfragen deutlich vor der Konservativen Partei von Premierminister Rishi Sunak. Die nächste Parlamentswahl findet voraussichtlich 2024 statt. Danach könnte Labour die Regierung übernehmen.
Starmers Pläne
In der BBC kündigte Starmer an, er werde die umstrittenen Pläne der Tories, alle irregulär eingereisten Migranten umgehend nach Ruanda abzuschieben, im Falle eines Wahlsiegs zurücknehmen - auch wenn das oberste Gericht das Vorhaben für rechtmäßig erklären sollte.
Zudem will der 61-Jährige rund 1,5 Milliarden Pfund in den staatlichen Gesundheitsdienst NHS stecken, um Überstunden von Medizinern und Pflegekräften zu finanzieren. Im Gegenzug sollen bestimmte Steuervorteile wegfallen, wie Starmer der Zeitung »Sunday Mirror« sagte.
Der Oppositionsführer will sich als Kandidat eines echten politischen Wandels beweisen - nachdem Premier Sunak sich jüngst beim Tory-Jahrestreffen trotz der 13-jährigen Regierungszeit seiner Partei als Vertreter eines radikalen Neubeginns zu inszenieren versucht hatte.
Bei der Labour-Konferenz diskutieren noch bis Mittwoch zahlreiche Delegierte, Aktivisten und Vertreter assoziierter Organisationen über politische und gesellschaftliche Fragen. Starmer will sich am Dienstagnachmittag in einer Rede an die Parteikonferenz wenden.
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