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Neues Problem am Airbus A400M: Schrauben locker?

Schraube locker? Das neue Arbeitspferd der deutschen Luftwaffe macht wieder Sorgen. Eine ganze Reihe von zusätzlichen Inspektionen behindere die Einsatzbereitschaft der A400M-Flotte, warnt das deutsche Militär.

A400M
Problemflugzeug: Der Airbus A400M hat erneut technische Mängel. Foto: Holger Hollemann/dpa
Problemflugzeug: Der Airbus A400M hat erneut technische Mängel. Foto: Holger Hollemann/dpa

BERLIN. Neue Mängel am Militärflugzeug A400M: Wegen Problemen mit dem Propellersystem verweigert die Bundeswehr die Abnahme von zwei neuen Transportmaschinen des Herstellers Airbus.

In einer Mitteilung verwies die Luftwaffe am Mittwoch in Berlin auf »wiederkehrende technische Probleme« mit schon ausgelieferten Fliegern. So hätten Routineprüfungen ergeben, dass nicht alle 24 Muttern pro Propeller das vorgesehene Anzugdrehmoment aufwiesen. Werde dies nicht korrigiert, könne es zu »schwerwiegenden strukturellen Schäden am Propeller und der Welle des Propellergetriebes führen«, teilte die Luftwaffen mit. Zuerst hatte »Spiegel online« berichtet.

Nun muss jede bereits ausgelieferte Maschine geprüft werden. Dazu sind für jedes Flugzeug etwa 30 sogenannte Mannstunden eingeplant. Jede Maschine muss dazu einen Tag am Boden bleiben. Die Inspektionen wirkten sich negativ auf die Einsatzbereitschaft der A400M-Flotte aus und bedeuteten »erhebliche Herausforderungen«, so die Luftwaffe.

Derzeit sei eine Vielzahl zusätzlicher Inspektionen erforderlich, etwa an Triebwerksbefestigungen, zur Rissprüfung an diversen Stellen, an den Brennkammern sowie zum Prüfen der Triebwerksklappen. Bislang könnten aber alle Aufgaben erfüllt werden.

Der A400M gilt als modernster Militärtransporter der Welt und ist Rückgrat des Luftransportes der Luftwaffe. Bei der Fertigstellung kam es jedoch zu jahrelangen Verzögerungen. Die Auslieferung der bei Airbus bestellten Maschinen wurde immer wieder verschoben, die Kosten stiegen gegenüber der ursprünglich veranschlagten Summe um mindestens 1,5 Milliarden Euro. Schritt für Schritt wurden wichtige Fähigkeiten des Fliegers nachgerüstet. Dazu gehört vor allem der für Flüge in Krisengebiete wichtige Schutz vor Raketenangriffen oder die Möglichkeit, Soldaten aus der Luft abzusetzen.

Bislang wurden 31 von insgesamt 53 bestellten Maschinen an die Luftwaffe übergeben. Sie sind beim Lufttransportgeschwader 62 im niedersächsischen Wunstorf stationiert. Das Flugzeug habe sich in 1700 Missionen mit über 4000 Flugstunden »mehr als bewährt«, so die Luftwaffe. So wird es zur Versorgung der Auslandseinsätze eingesetzt und findet bei der Luftbetankung Verwendung. (dpa)