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Neuer Gedenktag erinnert an Opfer von Attentaten

Nach terroristischen Anschlägen fallen Opfer und Angehörige oft aus dem Fokus. Ein nationaler Gedenktag soll dies nun korrigieren.

Gedenken an Opfer terroristischer Gewalt
Pascal Kober, Beauftragter der Bundesregierung für die Anliegen von Betroffenen von terroristischen und extremistischen Anschlägen im Inland, Bundesinnenministerin Nancy Faeser, Stephan Harbarth, Präsident des Bundesverfassungsgerichts, und Historikerin Petra Terhoeven bei der Gedenkfeier der Bundesregierung an die Opfer terroristischer Gewalt. Foto: Carsten Koall
Pascal Kober, Beauftragter der Bundesregierung für die Anliegen von Betroffenen von terroristischen und extremistischen Anschlägen im Inland, Bundesinnenministerin Nancy Faeser, Stephan Harbarth, Präsident des Bundesverfassungsgerichts, und Historikerin Petra Terhoeven bei der Gedenkfeier der Bundesregierung an die Opfer terroristischer Gewalt.
Foto: Carsten Koall

Terroropfern ist erstmals in Deutschland ein neuer Gedenktag gewidmet worden. Wegen der Corona-Pandemie wurde die zentrale Feier zum nationalen Gedenktag für die Opfer terroristischer Gewalt online übertragen, Überlebende und Hinterbliebene waren nicht vor Ort.

»Auf dieses Gedenken haben viele Betroffene lange gewartet«, sagte der Beauftragte der Bundesregierung für die Anliegen von Betroffenen terroristischer und extremistischer Anschläge im Inland, Pascal Kober. Er dankte bei der zentralen Feier im Berliner Kronprinzenpalais den Betroffenen, die sich trotz des eigenen Leids auch im allgemeinen Interesse für Verbesserungen eingesetzt hätten. Terroranschläge seien Angriffe auf die freie Gesellschaft, betonte Kober. Diejenigen, die durch solche Anschläge Leid erfahren, »werden stellvertretend für uns alle getroffen«.

Harbarth: Opfern und Angehörigen Gehör verschaffen

»Viele kämpfen sich mit großer Kraft zurück ins Leben«, sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). »Wir dürfen sie dabei nicht alleine lassen.« Die Ministerin erinnerte an die rechtsextremistisch motivierten Terroranschläge in Hanau und Halle sowie an mehrere islamistische Attentate, darunter den Anschlag auf dem Berliner Weihnachtsmarkt 2016. Der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Stephan Harbarth, sagte, der Gedenktag sei wichtig, weil er einmal nicht den Terror und dessen Bekämpfung ins Zentrum stelle, sondern die Opfer und Angehörigen. Ihnen müsse Gehör verschafft werden.

Der erst kürzlich eingeführte Gedenktag soll nun jährlich am 11. März stattfinden. Er knüpft an den Europäischen Gedenktag an, der nach den Bombenanschlägen in Madrid vom 11. März 2004 ins Leben gerufen wurde und europaweit begangen wird.

© dpa-infocom, dpa:220311-99-481114/2