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Neue russische Angriffe auf Ukraine - Explosionen in Kiew

Russland intensiviert den Beschuss der Ukraine weiter. Erneut wird in der Nacht Luftalarm im ganzen Land ausgerufen. Trotz intensiver Luftverteidigung schlagen an vielen Orten Raketen ein.

Kiew
Nach einem russischen Drohnenangriff im Stadtzentrum von Kiew. Mit neuen Angriffen in der Nacht löste Russland in der Ukraine landesweiten Luftalarm aus. Foto: Ukrinform
Nach einem russischen Drohnenangriff im Stadtzentrum von Kiew. Mit neuen Angriffen in der Nacht löste Russland in der Ukraine landesweiten Luftalarm aus.
Foto: Ukrinform

Russland hat mit neuen Raketen- und Drohnenangriffen auf die Ukraine im ganzen Land Luftalarm ausgelöst. Die Behörden in zahlreichen Regionen - darunter Charkiw, Dnipropetrowsk und Mykolajiw - meldeten am Dienstag, dass die Luftverteidigung aktiv sei.

Vielerorts schlugen dennoch Raketen ein. Auch in der Hauptstadt Kiew berichtete Bürgermeister Vitali Klitschko von neuen Explosionen. In Mykolajiw sei bei nächtlichem Raketenbeschuss ein Wohnhaus getroffen worden, Einsatzkräfte hätten die Leiche eines Mannes sei aus dem Trümmern geborgen, teilte Gouverneur Witalij Kim mit.

Selenskyj: »Absolut friedliche Orte« unter Beschuss

»Die Ukraine ist unter Beschuss der Okkupanten. Sie machen weiter das, was sie am besten können: Zivilisten terrorisieren und töten«, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Die Russen hätten in Mykolajiw auch den Blumenmarkt und den Kastanienpark beschossen - »absolut friedliche Orte«.

Auch in der Stadt Charkiw berichtete Bürgermeister Ihor Terechow von Raketenbeschuss. »In der Stadt gab es innerhalb von fünf Minuten zwei Explosionsserien«, sagte er. Getroffen wurde nach ersten Erkenntnissen ein Industriebetrieb. Die U-Bahn stellte den Zugverkehr ein und nahm erneut den Betrieb als Schutzbunker auf.

Im Gebiet Dnipropetrowsk wurden in Kriwyj Rij und in der Gebietshauptstadt Dnipro Explosionen gemeldet. In Schytomyr hätten Raketen Energieinfrastruktur getroffen, hieß es. Das russische Militär hatte erklärt, gezielt Energieanlagen unter Beschuss zu nehmen.

Auch kremlnahe russische Militärblogger berichteten von Beschuss zahlreicher Regionen - und veröffentlichten in sozialen Netzwerken eine Vielzahl von Fotos und Videos mit Rauchwolken über Städten, die die neuen Angriffe dokumentieren sollen. Die Echtheit dieser auch in ukrainischen Kanälen verbreiteten Aufnahmen war zunächst nicht überprüfbar.

Die ukrainischen Streitkräfte teilten mit, dass mehrere Angriffe abgewehrt worden seien. Die Regierung in Kiew fordert vom Westen noch mehr Flugabwehrsysteme für die Luftverteidigung gegen die russischen Angriffe mit Drohnen und Raketen. Russland hatte den Beschuss in dem seit fast acht Monaten dauernden Krieg gegen die Ukraine zuletzt wieder deutlich intensiviert.

© dpa-infocom, dpa:221018-99-165143/3