Mexiko hat nach einer juristischen Niederlage im Kampf gegen den Waffenschmuggel für Drogenkartelle eine neue Klage in den USA eingereicht. Diese richte sich gegen fünf spezifische Waffenhändler im benachbarten US-Bundesstaat Arizona, sagte am Montag Mexikos Außenminister Marcelo Ebrard in einer Videobotschaft in seinen sozialen Medien.
Ein US-Richter im Bundesstaat Massachusetts hatte erst im September eine erste Klage Mexikos gegen Waffenhersteller wie Smith & Wesson und Colt abgewiesen. Mexiko will Berufung einlegen. In dem neuen Fall sind nun Waffengeschäfte ins Visier geraten, die in den Städten Tucson, Phoenix und Yuma liegen. Sie sollen systematisch Waffen an Strohmänner verkauft haben, die im Auftrag von gewalttätigen Verbrechersyndikaten handeln.
Mexiko leidet seit Jahren unter einer Welle der Gewalt. Im vergangenen Jahr wurden in dem lateinamerikanischen Land im Schnitt fast 100 Tötungsdelikte pro Tag registriert. Für den Großteil der Gewalttaten sind kriminelle Banden verantwortlich. Die meisten der im blutigen Drogenkrieg in Mexiko verwendeten Waffen stammen aus den USA. Schätzungen zufolge werden jedes Jahr rund 200.000 Waffen nach Mexiko geschmuggelt. Der Klage zufolge stammten 70 bis 90 Prozent der an Tatorten sichergestellten Waffen aus den USA, während Mexiko selbst strikte Waffengesetze hat.
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