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Melania Trump veröffentlicht Video zu Recht auf Abtreibung

Die ehemalige First Lady hält sich aus dem Wahlkampf ihres Ehemannes weitestgehend heraus - doch jetzt äußert sie sich zu einem besonders heiklen Thema.

Die frühere First Lady Melania Trump
Melania Trump tritt im Wahlkampf von Donald Trump nur selten in Erscheinung. Foto: Andrew Harnik/DPA
Melania Trump tritt im Wahlkampf von Donald Trump nur selten in Erscheinung.
Foto: Andrew Harnik/DPA

Wenige Wochen vor der US-Präsidentschaftswahl hat sich Melania Trump zum umstrittenen Thema Abtreibung geäußert. »Es gibt keinen Raum für Kompromisse, wenn es um dieses wesentliche Recht geht, das alle Frauen von Geburt an besitzen: die individuelle Freiheit«, sagt die Ehefrau des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump in einem auf der Plattform X veröffentlichten Video. Die individuelle Freiheit sei ein Grundprinzip, für das sie »ohne jeden Zweifel« eintrete. 

Das nur 28 Sekunden lange Video endet mit einer Frage: »Was bedeutet «mein Körper, meine Entscheidung» wirklich?« Damit bezieht sie sich auf den englischen Slogan »My body, my choice«, den Abtreibungsbefürworter als zentrales Argument in der Debatte verwenden.

Thema kommt wohl auch in Memoiren vor

Zuvor hatte der britische »Guardian« über einen Auszug aus den noch unveröffentlichten Memoiren der früheren First Lady berichtet. Darin beschreibt Melania Trump sich als leidenschaftliche Befürworterin des Rechts einer Frau, über ihren eigenen Körper – einschließlich des Rechts auf Abtreibung – zu bestimmen. Laut »Guardian« schreibt sie in ihrem Buch, es müsse »unbedingt gewährleistet werden, dass Frauen ihre Entscheidung für ein Kind aus eigener Überzeugung und frei von jeglicher Einmischung oder Druck seitens der Regierung treffen können«.

Der Streit über das Recht auf Abtreibung ist eines der zentralen Themen im US-Wahlkampf. Die Demokraten um Kandidatin Kamala Harris warnen immer wieder davor, dass die Rechte von Frauen in den USA in großer Gefahr seien. Vor gut zwei Jahren hatte das Oberste Gericht das landesweite Recht auf Abtreibung gekippt. Ex-Präsident Trump hatte durch mehrere Nachbesetzungen die Mehrheit am Gericht deutlich nach rechts verschoben und damit diese Entscheidung erst ermöglicht. Nun können die Bundesstaaten über das Abtreibungsrecht entscheiden – in etlichen sind Abtreibungen mittlerweile weitgehend verboten.

Gegengewicht zu Donald Trump?

Inzwischen hat sich Trump jedoch von einer strikten Anti-Abtreibungslinie etwas distanziert. Er äußert sich häufig ambivalent und vermeidet immer wieder eine klare Positionierung. Umfragen zeigen, dass die meisten Amerikanerinnen und Amerikaner ein begrenztes Recht auf Abtreibung unterstützen. Die Positionierung seiner Ehefrau - die im Wahlkampf fast nie in Erscheinung tritt - könnte also auch darauf abzielen, ihm in der Debatte eine moderatere Note zu verleihen.

© dpa-infocom, dpa:241003-930-251124/1