Bei einer koordinierten Terror-Attacke auf die Hauptstadt des ostafrikanischen Krisenstaats Somalia sind laut Polizeiangaben mindestens neun Menschen ums Leben gekommen.
Anwohner hörten kurz nach Mitternacht im Südosten von Mogadischu eine ganze Welle schwerer Explosionen, denen stundenlange Schusswechsel aus automatischen Waffen und auch Beschuss durch Mörser-Granaten folgten.
»Was wir vergangene Nacht in Mogadischu gesehen haben, zeigt, dass die Terror-Gruppe Al-Shabaab nach ihrem militärischen Rausschmiss aus der Hauptstadt im Jahr 2011 dort noch immer eine potenzielle Bedrohung für den Frieden darstellt«, sagte der somalische Ex-Geheimdienstchef Ahmed Fiki der dpa.
Laut einem Polizeisprecher brachten die Angreifer vorübergehend eine Polizeistation in ihre Gewalt. Zahlreiche Gebäude wurden zerstört. »Unser Haus brach durch die Explosion komplett zusammen, und wir haben einen älteren Bruder verloren«, sagte der Anwohner Mohamud Ibrahim der dpa. Unter den Toten sind zwei Kinder.
Islamistische Terrorgruppe Al-Shabaab
Nach den Polizeiangaben hatten zahlreiche Islamisten bei der Attacke diverse Kontrollposten überrannt, um in die Hauptstadt zu gelangen. Dabei setzten sie auch Autobomben ein. »Die Sicherheitsbehörden suchen noch immer nach Angreifern«, erklärte ein Polizeisprecher am Vormittag. Die islamistische Terrorgruppe Al-Shabaab bekannte sich über ihr Sprachrohr Radio Andalus zu dem Anschlag, der als einer der schwersten der vergangenen Jahre gilt. Al-Shabaab behauptete, nicht nur zahlreiche Soldaten und Polizisten getötet, sondern auch Militärgerät erbeutet zu haben.
Das Land am Horn von Afrika ist seit Jahren vom Terror der Al-Shabaab geprägt, die weite Teile des Südens und des Zentrums kontrollieren und immer wieder Anschläge auf Sicherheitskräfte und Zivilisten verüben. Anders als bei der jüngsten Attacke sind in der Hauptstadt Mogadischu jedoch meist Einzeltäter am Werk, die Selbstmordanschläge verüben.
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