Großfamilien auf dem Rückzug: Weltweit hat die Zahl der Länder mit einer niedrigen Geburtenrate stark zugenommen. Wie das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BIB) berichtete, leben rund 5,4 Milliarden Menschen in Ländern, in denen Frauen weniger als 2,1 Kinder bekommen. Das entspreche bereits rund 68 Prozent der Weltbevölkerung, hieß es zu der Auswertung von UN-Daten.
Damit die Kindergeneration die der Eltern zahlenmäßig ersetzt, ist eine Geburtenziffer von 2,1 Kindern pro Frau nötig. Dieser Wert wird als Bestandserhaltungsniveau bezeichnet. Im weltweiten Durchschnitt bekommen Frauen nach BIB-Angaben im Laufe ihres Lebens 2,3 Kinder. Zum Vergleich: Anfang der 1960er Jahre lag die zusammengefasste Geburtenziffer noch bei rund fünf Kindern pro Frau.
In Deutschland ist die Geburtenziffer bereits seit 1970 unter das Bestanderhaltungsniveau gesunken. Dass die Bevölkerungszahl seitdem nicht geschrumpft ist, liege an der Zuwanderung, hieß es. Mit Indien hat seit 2020 auch das mittlerweile bevölkerungsreichste Land der Erde das Niveau der Bestandserhaltung unterschritten.
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