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Mali: Mehr als 200 tote Kämpfer nach Großoffensive

Nach dem Putsch im vergangenen Jahr ist die Zukunft der internationalen Mission in Mali unklar. Die Militärregierung des Landes gibt nun an, gegen Terroristen vorgegangen zu sein.

Mali
Malische Soldaten während ihrer Ausbildung (Archivbild). Foto: Arne Immanuel Bänsch
Malische Soldaten während ihrer Ausbildung (Archivbild).
Foto: Arne Immanuel Bänsch

Im westafrikanischen Krisenstaat Mali hat die Armee bei einem Großeinsatz gegen mutmaßliche Terroristen nach eigenen Angaben 203 Menschen getötet und 51 festgenommen.

Bei der am 23. März gestarteten Offensive in der Region um den Ort Moura seien auch zahlreiche Waffen beschlagnahmt oder zerstört worden - darunter rund 200 Motorräder, hieß es in einer am späten Freitagabend veröffentlichten Erklärung des Militärstabs.

Die Armee betonte in der Erklärung, ihre Aktionen seien von internationalem Recht und den Menschenrechten geleitet. Sie reagierte damit auf »verleumderische Spekulationen« in den sozialen Medien, wonach auch etliche Zivilisten unter den Toten seien.

In dem Krisenstaat, der seit 2012 drei Militärputsche durchlitten hat, sowie den umliegenden Ländern sind seit Jahren Terrorgruppen aktiv, einige haben Al-Kaida oder dem Islamischen Staat die Treue geschworen. In dem Staat sind UN- und EU-Missionen aktiv, an denen sich auch die Bundeswehr beteiligt. Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht hatte vergangene Woche in New York einen ausreichenden Schutz der Soldaten als Voraussetzung für das weitere Engagement der Bundeswehr genannt. Frankreichs angekündigter Truppenabzug stelle eine Lücke hinsichtlich der Sicherheit dar, die wieder gefüllt werden müsse.

Das malische Militär hatte vergangenen Mai in der ehemaligen französischen Kolonie mit rund 20 Millionen Einwohnern die Übergangsregierung entmachtet, die eigentlich bis zur Präsidentschaftswahl 2022 im Amt sein sollte. Putschistenführer Assimi Goïta ließ sich danach zum Übergangspräsidenten ausrufen und verschob eine zunächst geplante Präsidentenwahl, was Proteste auslöste.

© dpa-infocom, dpa:220402-99-767314/2