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Aktuell Inland

Lauterbach: Bereiten »Varianten-Monitoring« vor

Einige EU-Länder haben bereits Einreisebeschränkungen für Reisende aus China eingeführt oder angekündigt. Eine Testpflicht hält Lauterbach derzeit für »noch nicht notwendig«. Er setzt jedoch auf Koordination.

Karl Lauterbach
Gesundheitsminister Karl Lauterbach will sich mit seinem französischen Amtskollegen zur Corona Lage in China austauschen. Foto: Joerg Carstensen
Gesundheitsminister Karl Lauterbach will sich mit seinem französischen Amtskollegen zur Corona Lage in China austauschen.
Foto: Joerg Carstensen

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hält Testpflichten bei Einreisen aus China aktuell für »noch nicht notwendig«. Als zentrale Maßnahme werde aber ein engmaschiges »Varianten-Monitoring« an den europäischen Flughäfen vorbereitet, sagte der SPD-Politiker am Freitag in Berlin. »Darüber hinaus halte ich es für sehr wichtig, dass Europa hier koordiniert reagiert«, sagte Lauterbach.

Spanien und Italien haben bereits Einreisebeschränkungen für Reisende aus China eingeführt oder angekündigt. Auch die EU erwägt weitere Maßnahmen. Beratungen dazu fanden am Donnerstag auf EU-Ebene statt. Anschließend rief EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides die Staaten zunächst dazu auf, ihre nationalen Überwachungsmaßnahmen des Virus zu überprüfen und gegebenenfalls wieder hochzufahren. Nächste Woche soll voraussichtlich ein Krisentreffen zum weitere Vorgehen stattfinden.

Austausch mit Paris zu aktueller Lage

Lauterbach sagte, dass zum jetzigen Zeitpunkt eine Gefährdung durch neue Varianten nicht zu erwarten sei. Bisher tauchten bereits bekannte Varianten auf. Er werde am Nachmittag mit dem französischen Gesundheitsminister »die Angelegenheit intensivst diskutieren«.

»Wir brauchen ein sehr genaues «Varianten-Monitoring», denn diese Varianten-Überwachung können wir nicht zuverlässig aus China abrufen«, sagte der Minister. »Hier könnte auch die gezielte Überprüfung beispielsweise von einzelnen Flugfolgen eine Rolle spielen, das wird vorbereitet.« Es gebe aber keinen Anlass für »Antigen-Test auf Routine-Basis«.

Bayern fordert vom Bund eine zeitnahe Abstimmung mit den Ländern über mögliche Auflagen. Eine objektive Einschätzung der tatsächlichen Infektionslage werde durch einen Mangel an transparenten Daten erschwert, sagte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Freitag in München. Er habe Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) in einem Schreiben gebeten, dieses Thema in der Sitzung der Bund-Länder-Gruppe für die Krankenhausreform am 5. Januar auf die Tagesordnung zu setzen.

© dpa-infocom, dpa:221230-99-55291/5