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Lambrecht: Wehrpflicht-Debatte hilft in aktueller Lage wenig

2011 wurde die Wehrpflicht in Deutschland ausgesetzt. Sollte diese Entscheidung mit Blick auf die neue Bedrohungslage infolge des Ukraine-Kriegs überdacht werden?

Christine Lambrecht
Die deutsche Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) gibt auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein am Rande der Ukraine-Konferenz ein Pressestatement. Foto: Boris Roessler
Die deutsche Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) gibt auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein am Rande der Ukraine-Konferenz ein Pressestatement.
Foto: Boris Roessler

Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hält eine Wiedereinführung der Wehrpflicht momentan für wenig sinnvoll. Angesprochen auf die neue Bedrohungslage infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe: »Eine Wehrpflicht-Debatte hilft uns wenig in der aktuellen Situation.« Die Ausbildung von Soldatinnen und Soldaten brauche Zeit, unter einem Jahr mache das wenig Sinn, sagte sie weiter.

»Und die Frage der Wehrgerechtigkeit, die das Bundesverfassungsgericht angemahnt hat, lässt sich nicht so einfach beantworten. Die Wehrpflicht müsste auch Frauen umfassen und dürfte am Ende nicht nur jeden Vierten in einem Jahrgang betreffen.« Hinzu komme: »Wir haben weder genügend Kasernen, Ausbilder noch das Gerät für Zehntausende Wehrpflichtige.« Die Wehrpflicht war in Deutschland im Jahr 2011 ausgesetzt worden.

© dpa-infocom, dpa:220919-99-812346/2