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Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage

Russlands Armee zielt wieder verstärkt auf die Energieversorgung der Ukraine. In mehreren Regionen kommt es zu Not-Stromabschaltungen. Die News im Überblick.

Ukraine-Krieg - Charkiw
In der ostukrainischen Großstadt Charkiw fiel der Strom komplett aus. Foto: Yevhen Titov/DPA
In der ostukrainischen Großstadt Charkiw fiel der Strom komplett aus.
Foto: Yevhen Titov/DPA

Infolge russischer Angriffe ist es in mehreren ukrainischen Gebieten bei der Stromversorgung erneut zu Notabschaltungen gekommen. Der Stromversorger DTEK sowie regionale Behörden berichteten am Samstagabend von Engpässen in Dnipropetrowsk, Sumy und Poltawa. Auch Charkiw im Osten, das derzeit besonders stark von russischem Beschuss betroffen ist, hat weiter Probleme bei der Energieversorgung. 

Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach in seiner abendlichen Videoansprache von »abscheulichen Attacken« der russischen Armee und bat zum wiederholten Mal eindringlich um mehr internationale Hilfe beim Schutz der Energie-Infrastruktur seines Landes.

»Wir haben die notwendigen Signale und konkrete Anfragen an all unsere Partner gesendet, die über die nötigen Luftverteidigungssysteme und Raketen verfügen«, sagte er. »Amerika, Europa und andere Partner wissen genau, was wir brauchen.«

Nach mehr als zwei Jahren Angriffskrieg zielt Russlands Armee derzeit wieder verstärkt auf die ukrainische Energieinfrastruktur, um die Versorgung der Bevölkerung mit Strom und Wärme lahmzulegen. Kiew spricht deshalb auch von »Energieterror«. In der Nacht zum Sonntag gab es erneut in allen Landesteilen Luftalarm.

Klitschko warnt: »Kiew bleibt ein Ziel für Putin«

Zwei Jahre nach dem Abzug der russischen Truppen aus der Region rund um Kiew sieht Bürgermeister Vitali Klitschko derweil die Gefahr einer erneuten Offensive der Angreifer in Richtung der ukrainischen Hauptstadt.

»Kiew war ein Ziel und bleibt ein Ziel für (den russischen Präsidenten Wladimir) Putin, weil die Hauptstadt das Herz des Landes ist«, sagte Klitschko der »Bild am Sonntag«. Zugleich betonte er: »Wir wissen das und wir sind viel besser vorbereitet als vor zwei Jahren für mögliche neue Angriffe.« Klitschko sagte, dass immer alle Szenarien einkalkuliert werden müssten. 

Nach dem Abzug der Russen aus den Kiewer Vororten im Frühjahr 2022 war unter anderem in der Kleinstadt Butscha ein Massaker an Hunderten Zivilisten bekannt geworden. Es gilt als eines der schlimmsten Verbrechen überhaupt in diesem Krieg, den Kremlchef Wladimir Putin am 24. Februar 2022 begonnen hatte.

London: Moskau rekrutiert monatlich 30.000 Menschen

Das russische Militär rekrutiert nach Einschätzung britischer Experten pro Monat etwa 30.000 Menschen für seinen Angriffskrieg in der Ukraine. Das ging aus dem täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London hervor.

Moskau werde so wohl auch weiterhin Verluste bei seinen Soldaten ausgleichen und seine Angriffe in dem Abnutzungskrieg gegen die Ukraine fortsetzen können, hieß es in der auf X (vormals Twitter) verbreiteten Mitteilung. Russland hat demzufolge auch hinsichtlich Munition und Ausrüstung weiterhin einen quantitativen Vorteil gegenüber den Ukrainern. 

Westlich der kürzlich von den russischen Angreifern eingenommenen Ortschaft Awdijiwka können die Russen demnach weiterhin schrittweise vorstoßen, so die Mitteilung weiter. Ende März seien mit großer Wahrscheinlichkeit auch die Dörfer Tonenke und Orliwka in die Hände der Russen gefallen. Weitere sind demnach umkämpft.

Was heute wichtig wird

Bei traditionellen Ostermärschen wollen auch am Ostersonntag Menschen in mehreren deutschen Städten ein Zeichen für Frieden und gegen Krieg setzen. 

© dpa-infocom, dpa:240331-99-517839/2