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Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage

Russland hat wieder Ziele in der Ukraine beschossen - unter anderem ein Schul-Wohnheim. Kiew meldet mehr als ein Dutzend Tote. Schwedens Parlament stimmt für den Beitritt zur Nato. News im Überblick.

Krieg gegen die Ukraine
Die russischen Raketen treffen wie hier in Saporischschja mit zerstörerischer Wucht. Foto: Andriy Andriyenko
Die russischen Raketen treffen wie hier in Saporischschja mit zerstörerischer Wucht.
Foto: Andriy Andriyenko

Bei russischen Angriffen in diversen Teilen der Ukraine sind nach Angaben aus Kiew mindestens 14 Menschen getötet worden. Der Pressedienst der ukrainischen Armee berichtete am Mittwoch zudem von 24 Verletzten. In elf Gebieten - vor allem entlang der Frontlinie im Osten und Süden des Landes - habe es russischen Beschuss gegeben. Die Berichte aus den Kriegsgebieten lassen sich zumeist nicht von unabhängigen Stellen bestätigen.

Chinas Staatschef Xi Jinping beendete am Morgen seinen Staatsbesuch in Moskau. 13 Monate nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine hatte Xi zuvor mit Russlands Präsident Wladimir Putin eine noch engere Partnerschaft vereinbart. Ein mögliches Telefonat oder Treffen von Xi mit Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj, über das in den vergangenen Tagen spekuliert worden war, blieb zunächst aus.

Ukraine: Mindestens 14 Tote durch russischen Beschuss

Bei einem russischen Drohnenangriff im Großraum Kiew starben nach ukrainischen Angaben mindestens drei Menschen in den Trümmern eines Wohnheims einer Berufsschule. Weitere Verschüttete wurden dort vermutet. Präsident Selenskyj sprach bei Twitter von einer neuen »Nacht des russischen Terrors«.

Im Gebiet Donezk im Osten des Landes starben vier Menschen nach russischen Beschuss, auch in der schwer umkämpften Stadt Bachmut gab es laut der örtlichen Behörden Tote und Verletzte. Selenskyj besuchte und ehrte am Mittwoch Soldaten in der Nähe von Bachmut, wie offizielle Stellen berichteten. In dem Video war zu sehen, wie er in einer großen Halle Orden an die Mitglieder einer ukrainischen Artillerieeinheit überreichte.

Xi Jinping reist von Moskau zurück nach Peking

Chinas Parteichef Xi reiste nach seinem dreitägigen Staatsbesuch in Russland von Moskau aus zurück nach Peking. Am Dienstag hatten Xi und Putin Abkommen über ihre Zusammenarbeit bis 2030 unterzeichnet. Dabei ging es vor allem um eine stärkere wirtschaftliche Partnerschaft.

Russland soll wegen der westlichen Sanktionen mehr Elektrotechnik aus China erhalten. Chinas energiehungrige Wirtschaft erhalte dafür mehr Gas und Öl zu günstigen Preisen. Zur Schwächung des US-Dollars soll der Zahlungsverkehr zwischen beiden Staaten und mit anderen Handelspartnern weiter auf Yuan und Rubel umgestellt werden.

Russland kündigt Ausbau von Moskauer Luftverteidigung an

Russland will sein eigenes Luftverteidigungssystem zu verbessern - unter anderem in der Hauptstadt. »In diesem Jahr werden wir die Modernisierung des Raketenabwehrsystems der Stadt Moskau abschließen«, sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu. Zudem sollen seinen Aussagen zufolge in den kommenden Monaten unter anderem eine Luftverteidigungsdivision und eine -brigade gebildet werden. Russland hat das Nachbarland Ukraine vor mehr als einem Jahr überfallen. Seitdem beklagen grenznahe russische Regionen immer wieder Beschuss, für den sie Kiew verantwortlich machen.

London: Kreml verbreitet Falschinformationen zu uranhaltiger Munition

Im Zusammenhang mit russischen Vorwürfen wegen der geplanten Lieferung uranhaltiger Munition an die Ukraine hat London dem Kreml vorgeworfen, Falschinformationen zu verbreiten. »Die britische Armee verwendet seit Jahrzehnten abgereichertes Uran in seinen panzerbrechenden Geschossen«, sagte ein Sprecher des britischen Verteidigungsministeriums einer Mitteilung zufolge. Russland wisse, dass dies nichts mit nuklearen Waffen oder Fähigkeiten zu tun habe, verbreite aber absichtlich Desinformation, sagte er weiter. Moskau hatte sich erbost gezeigt über Pläne Londons, durchschlagskräftigere Munition aus abgereichertem Uran zu liefern. Verteidigungsminister Schoigu drohte: »Natürlich hat Russland eine Antwort parat.«

Bericht: Wiederaufbau der Ukraine kostet mehr als 400 Milliarden

Der Wiederaufbau und die Erholung der von Russland angegriffenen Ukraine kosten nach Berechnungen von Kiew, Weltbank und EU-Kommission mindestens 411 Milliarden US-Dollar (rund 381 Milliarden Euro). Das geht aus einem gemeinsamen Bericht hervor. Dies sei das 2,6-Fache des geschätzten Bruttoinlandproduktes für das Jahr 2022. Allein innerhalb des ersten Jahres verursachte der Krieg einen Schaden von mindestens 135 Milliarden Dollar (rund 125 Mrd Euro). Die am stärksten betroffenen Sektoren seien die Bereiche Wohnen (38 Prozent), Verkehr (26 Prozent) und Energie (8 Prozent).

Schwedens Parlament stimmt für Nato-Beitritt

Das schwedische Parlament hat grünes Licht für einen Beitritt des Landes zur Nato gegeben. Die geplante Aufnahme ins westliche Verteidigungsbündnis nach jahrzehntelanger Bündnisfreiheit erfordert Änderungen in zwei Gesetzen. Eine klare Mehrheit der Abgeordneten stimmte nach einer Parlamentsdebatte in Stockholm dafür. Der Mitgliedschaft steht jedoch weiterhin die Blockadehaltung der Türkei im Wege: Beitreten kann Schweden nur, wenn alle derzeit 30 Nato-Mitglieder dies ratifizieren. Das Ja aus Ungarn und der Türkei fehlt noch.

© dpa-infocom, dpa:230322-99-40840/9