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Kreml-Sonderbeauftragter Tschubais tritt zurück

Lange Zeit galt Anatoli Tschubais als wichtiger Mann im Kreml, erst unter Boris Jelzin, dann unter Wladimir Putin. Jetzt gibt er sein Amt auf - wahrscheinlich wegen des Ukraine-Kriegs.

Anatoli Tschubais
Anatoli Tschubais, damaliger Leiter der staatlichen russischen Beteiligungsgesellschaft Rusnano, während eines Nanotechnologie-Forums in Moskau. Foto: epa Mikhail Metzel Pool
Anatoli Tschubais, damaliger Leiter der staatlichen russischen Beteiligungsgesellschaft Rusnano, während eines Nanotechnologie-Forums in Moskau.
Foto: epa Mikhail Metzel Pool

Der Sonderbeauftragte des russischen Präsidenten Wladimir Putin für Beziehungen zu internationalen Organisationen, Anatoli Tschubais, hat seinen Rücktritt erklärt. Dies bestätigte ein Sprecher des früheren Spitzenpolitikers, der stets zum liberalen Lager gerechnet wurde, in Moskau.

Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte: »Tschubais ist auf eigenen Wunsch zurückgetreten.« Der Rücktritt des 66-Jährigen soll nach Medienberichten in Zusammenhang mit Russlands Krieg gegen die Ukraine stehen. Von seinem Sprecher gab es dazu keinen Kommentar. Nach einem Bericht der Tageszeitung »RBK« will Tschubais zusammen mit seiner Frau in die Türkei ausreisen. Dazu sagte Peskow der Agentur Interfax zufolge, dies sei Tschubais »persönliche Sache«.

Tschubais hatte das Amt als Sonderbeauftragter im Dezember 2020 übernommen. Er hatte unter dem früheren Staatschef Boris Jelzin als Vize-Regierungschef und Leiter der Präsidialverwaltung die Privatisierung der Wirtschaft mit vorangetrieben. Später leitete er jahrelang wichtige Unternehmen.

© dpa-infocom, dpa:220323-99-640531/5