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Konservative erobern absolute Mehrheit in Andalusien

In der südspanischen Region Andalusien wurde gewählt. Überraschend holt Regierungschef Juanma Moreno mit seiner Partei die absolute Mehrheit - und kann somit vier weitere Jahre im Amt bleiben.

Juanma Moreno
Juanma Moreno kann vier weitere Jahre in Andalusien regieren. Foto: Álex Zea
Juanma Moreno kann vier weitere Jahre in Andalusien regieren.
Foto: Álex Zea

Die konservative Volkspartei PP hat die Regionalwahl im südspanischen Andalusien überraschend klar gewonnen. Mit ihrem Spitzenkandidaten Juanma Moreno (52) holte sie am Sonntag in einem als historisch bezeichneten Erfolg die absolute Mehrheit der Sitze im Parlament in Sevilla.

»Heute haben wir in Andalusien Geschichte geschrieben«, sagte Moreno in seiner Siegesrede in der Nacht zu Montag. Dies sei auch eine Botschaft an den Rest Spaniens, wo die PP bei den nächsten landesweiten Wahlen in rund eineinhalb Jahren die Sozialisten von Ministerpräsident Pedro Sánchez aus der Regierung drängen will.

Zugleich konnte die PP den weiteren Aufstieg der rechtspopulistischen Vox bremsen. Umfragen zufolge hatte es so ausgesehen, als ob die PP die absolute Mehrheit nicht erreichen würde und auf die Rechtsaußen angewiesen sein würde. Die sozialistische PSOE erlitt in ihrer jahrzehntelangen Hochburg das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte. Und der bisherige Koalitionspartner der PP, die liberalen Ciudadanos, flog aus dem Parlament.

Der Erfolg in der bevölkerungsreichsten Gemeinschaft Spaniens bedeutet starken Rückenwind für den erst im April gewählten PP-Vorsitzenden Alberto Núñez Feijóo. Wie Moreno gilt er als gemäßigter Konservativer, der weniger auf persönliche Angriffe als auf Argumente setzt. Wenn sich Sánchez mit seiner wackeligen Minderheitsregierung bis zum Ende der Legislaturperiode überhaupt im Amt halten kann, dürfte Feijoo ein gefährlicher Gegner sein.

Im Regionalparlament in Sevilla stellt die PP künftig 58 der 109 Sitze, 32 mehr als bisher. 43,1 Prozent der Wähler entschieden sich laut zentraler Wahlkommission für die Konservativen. Die PSOE landete mit 30 Sitzen (-3) und 24,1 Prozent abgeschlagen auf Platz zwei. Vox konnte zwar auf 14 Sitze (+2) und 13,5 Prozent zulegen, verfehlte aber ihr Ziel von 20 Sitzen klar. Die Ciudadanos kamen auf nur noch 3,29 Prozent und verloren ihre bisher 21 Sitze. Zwei Wahlbündnisse links von der PSOE, die 2018 noch als ein Block angetreten waren, kamen zusammen auf 7 Sitze (-10) und 12,26 Prozent.

© dpa-infocom, dpa:220619-99-724070/4