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Kipping schlägt staatlich bezahlte Auszeiten vom Job vor

Berlin (dpa) - Jeder Arbeitnehmer soll nach dem Willen von Linken-Chefin Katja Kipping bis zu zwei Jahre im Berufsleben bezahlte Auszeiten nehmen können.

Katja Kipping
Katja Kipping am Samstag bei einer Rede auf dem Landesparteitag der Linken im thüringischen Gera. Foto: Bodo Schackow/dpa-Zentralbild
Katja Kipping am Samstag bei einer Rede auf dem Landesparteitag der Linken im thüringischen Gera. Foto: Bodo Schackow/dpa-Zentralbild

Solche gesetzlich garantierten und steuerfinanzierten Sabbaticals seien in der sich beschleunigenden Arbeitswelt dringend nötig, um aufzutanken und stressbedingten Krankheiten vorzubeugen, heißt es in einem der »Rheinischen Post« vorliegenden Papier von Kipping für die nächste Bundesvorstandssitzung der Linken am 6. April. Viele Beschäftigte wünschten sich dringend eine Auszeit, ohne sich Sorgen machen zu müssen, wie man finanziell über die Runden komme, betont Kipping darin. Bisher könnten sich das aber nur wenige Privilegierte leisten.

Kipping schlägt laut Zeitung die Möglichkeit einer steuerfinanzierten und sozial abgesicherten Auszeit von drei bis zwölf Monaten vor, wobei die Beschäftigten das Recht haben sollen, zweimal in ihrem Berufsleben ein Sabbatjahr zu nehmen - bei garantiertem Rückkehrrecht auf den gleichen oder einen gleichwertigen Arbeitsplatz. Analog zum Elterngeld sollten laut Kipping 65 Prozent vom letzten Netto-Monatslohn gezahlt werden, je nach Einkommen maximal 1800 Euro und mindestens 1050 Euro im Monat. Träger der Sabbatical-Leistung könnte demnach eine Abteilung »Qualifizierung und Muße« bei der Bundesagentur für Arbeit sein.

Kipping knüpft an einen Vorschlag an, den sie bereits im Oktober 2012 gemacht und später erneuert hatte. Vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass sich die Zahl der Krankentage wegen psychischer Probleme innerhalb von zehn Jahren auf zuletzt 107 Millionen im Jahr 2017 verdoppelt hat. 2018 hatte die Krankenkasse DAK Gesundheit allerdings wieder einen Rückgang der Tage, die ihre erwerbstätigen Versicherten wegen psychischer Erkrankungen fehlten, um 5,6 Prozent registriert.