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Kiew will an UN-Mitgliedschaft Moskaus rütteln

Russland betrachtet sich als legitimer Nachfolger der Sowjetunion und damit als Teil der UN. Aus Kiew kommen Zweifel daran - schließlich galten für andere Nachfolgestaaten auch andere Regeln.

UN-Vollversammlung
Kiew bezweifelt, dass die UN-Mitgliedschaft Russlands rechtmäßig ist. Foto: John Angelillo
Kiew bezweifelt, dass die UN-Mitgliedschaft Russlands rechtmäßig ist.
Foto: John Angelillo

Das ukrainische Außenministerium hat nach eigener Darstellung eine Initiative gestartet, mit der die Legitimität der Mitgliedschaft Russlands in den Vereinten Nationen und allen Gremien in Frage gestellt wird. Nach Auffassung des Außenamtes in Kiew sei der Sitz Moskaus weder in den UN noch im Weltsicherheitsrat auf Grundlage internationalen Rechts geregelt, zitierte die »Ukrajinska Prawda« am Montag aus einem Schreiben der Behörde. Russland betrachte sich »fälschlicherweise« seit Dezember 1991 als UN-Mitglied.

Nach Dafürhalten Kiews erscheine der Name »Russische Föderation« nicht in der UN-Charta, zudem habe das Land nicht die notwendige Aufnahmeprozedur durchlaufen, wie etwa Tschechien und die Slowakei nach dem Zerfall der Tschechoslowakei. Auch die ehemaligen Republiken Jugoslawiens mussten sich nach dem Zerfall des Vielvölkerstaats neu um UN-Mitgliedschaft bewerben.

Russland betrachtet sich als legitimer Nachfolger der Sowjetunion, die Gründungsmitglied der Vereinten Nationen war. Der damalige russische Präsident Boris Jelzin informierte die Vereinten Nationen im Dezember 1991 lediglich, dass Russland mit Unterstützung der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten die Mitgliedschaft in den UN und allen Gremien beibehalte.

Ukrajinska Prawda

© dpa-infocom, dpa:221226-99-21357/2