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Jugendliche von Hansa-Fans in Zug rassistisch angegriffen

Die Polizei ermittelt wegen Körperverletzung und Volksverhetzung. Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung fordert, entschlossener gegen Rassismus vorzugehen.

Regionalzug
In Mecklenburg-Vorpommern ist es in einem Zug zu rassistisch motivierter Gewalt gekommen. Foto: Frank Molter/DPA
In Mecklenburg-Vorpommern ist es in einem Zug zu rassistisch motivierter Gewalt gekommen.
Foto: Frank Molter/DPA

Eine Gruppe von Jugendlichen und eine Erzieherin sind nach Polizeiangaben am Samstag in einem Zug von Anhängern des FC Hansa Rostock in Mecklenburg-Vorpommern angegriffen und rassistisch beleidigt worden. Wie die Polizei mitteilte, sollen zwei Jugendliche sowie die Erzieherin von Hansa-Fans geschlagen worden sein.

Aus der Gruppe der rund 20 Hansa-Fans heraus soll unter anderem »Ausländer, Ausländerschweine raus« gerufen worden sein. Ein 37 Jahre alter Tatverdächtiger habe angegeben, ebenfalls geschlagen und leicht verletzt worden zu sein.

Pegel: »Vorfall endgültig unerträglich«

Bei der Jugendgruppe habe es sich um geduldete Migranten im Alter von 10 bis 18 Jahren gehandelt. Die Polizei wertet Videoaufnahmen aus und ermittelt wegen Körperverletzung und Volksverhetzung.

Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Reem Alabali-Radovan, reagierte erschüttert auf den Zwischenfall. »Gewalt und Rassismus dürfen in MV keinen Platz haben!«, twitterte sie am Sonntag. »Wir müssen als Gesellschaft entschlossener gegen Rassismus vorgehen. Auch Sportvereine tragen hier eine Verantwortung.«

Landesinnenminister Christian Pegel (SPD) erklärte am Sonntagabend: »Dass eine Gruppe Erwachsener Minderjährige angreift, ist bereits ein feiger Akt - dass im Raum steht, dass dies aus rassistischen Motiven geschehen ist, macht diesen Vorfall endgültig unerträglich.« Er setze darauf, dass der Rechtsstaat schnell und sehr klar reagiere.

© dpa-infocom, dpa:230723-99-506369/2