Der japanische Ministerpräsident Fumio Kishida hat am Montag eine einwöchige Reise nach Europa und in die USA angetreten. Der Besuch in Frankreich, Italien, Großbritannien, Kanada und den USA dient der Vorbereitung des G7-Gipfels vom 19. bis 21. Mai in Kishidas Heimatstadt Hiroshima.
Die Länder auf der Reiseroute gehören zu jenen, mit denen Japan seine Sicherheitszusammenarbeit mit Blick auf das wachsende Machtstreben Chinas und die Bedrohung durch Nordkoreas Raketen- und Atomprogramm intensiviert hat. Kishidas Treffen mit US-Präsident Joe Biden am Freitag zum Abschluss seiner Reise wird sein erster Besuch in der US-Hauptstadt seit seinem Amtsantritt im Oktober 2021 sein.
Japan vollzieht unter Kishida einen historischen Kurswechsel seiner Sicherheitspolitik und will seine Verteidigungsausgaben massiv aufstocken. Der Wehretat soll sich statt wie bisher auf ein Prozent künftig auf zwei Prozent der Wirtschaftsleistung des Landes belaufen.
Der Kurswechsel geschieht angesichts eines Sicherheitsumfelds, das die Regierung in Tokio als das »ernsteste und komplizierteste« seit dem Zweiten Weltkrieg beschreibt. Das militärische Auftreten Chinas in der Region stelle »die größte strategische Herausforderung« aller Zeiten dar, heißt es in einem kürzlich beschlossenen neuen Sicherheitspapier. Ähnlich formuliert es auch Japans Schutzmacht USA.
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