Angesichts fortwährender Angriffe aus dem nördlichen Nachbarland hat Israel am Abend scharfe Warnungen in Richtung Libanon ausgesprochen. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte, er habe die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah gewarnt.
»Macht nicht den Fehler, in den Krieg einzusteigen. Das wäre der Fehler eures Lebens«, sagte der Regierungschef. »Euer Einstieg in den Krieg wird das Schicksal des Libanons besiegeln.«
Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant sagte, an der Nordgrenze seines Landes hätten sich »die Provokationen in Aggression verwandelt«. Er warnte: »Die Hisbollah spielt mit dem Feuer.«
Der größte Teil der israelischen Luftwaffe sei nicht mehr mit dem Gazastreifen beschäftigt, betonte Galant. Die Flugzeugnasen seien nun nach Norden gerichtet. »Die Bürger des Libanons müssen wissen, dass wenn (Hisbollah-Chef Hassan) Nasrallah einen Fehler begeht, das Schicksal Beiruts wie das Schicksal Gazas sein könnte.«
Lage an der Grenze zum Libanon zugespitzt
Seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober nach einem Massaker der Hamas in Israel und darauf folgenden Gegenangriffen Israels hat sich die Lage an der Grenze zum Libanon immer weiter zugespitzt. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006.
Es kommt an der Grenze immer wieder zu Gefechten zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah. Dabei gab es auf beiden Seiten Tote, darunter auch Zivilisten. Die gegenseitigen Angriffe reichen dabei von Tag zu Tag tiefer in das jeweils andere Land.
Die Hisbollah hat Verbindungen zur islamistischen Hamas im Gazastreifen, gilt aber als deutlich einflussreicher und schlagkräftiger. Zudem gilt sie als wichtigster nichtstaatlicher Verbündeter des Irans und zählt zur selbst ernannten »Widerstandsachse«, einer Front von Milizen mit dem Ziel, Irans Erzfeind Israel zu bekämpfen.
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