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Hunter Biden: Gegner wollen meinen Tod, um Vater zu brechen

Seit Jahren nutzen republikanische Hardliner private Eskapaden von Hunter Biden für Angriffe auf seinen Vater. Der 53-Jährige sieht darin ein böses Muster: Ziel sei, ihn damit in den Abgrund zu stoßen.

Hunter Biden
Hunter Biden macht seit Jahren negative Schlagzeilen. Foto: Susan Walsh/DPA
Hunter Biden macht seit Jahren negative Schlagzeilen.
Foto: Susan Walsh/DPA

US-Präsidentensohn Hunter Biden sieht die politischen Attacken gegen ihn als Versuch, seinen Vater auf emotionalem Weg in die Knie zu zwingen. Bei den Angriffen gegen ihn aus dem republikanischen Lager gehe es nicht um ihn selbst, sagte Hunter Biden in einem Podcast mit dem US-Musiker Moby. »Sie versuchen auf ihre höchst illegitime, aber rationale Weise, eine Präsidentschaft zu zerstören«, argumentierte der 53-Jährige. »Auf ihre niederträchtigste Art und Weise versuchen sie, mich umzubringen, weil sie wissen, dass dies ein größerer Schmerz wäre, als mein Vater ertragen könnte.«

Die Gegner Joe Bidens hätten begriffen, dass der Gedanke, nach dem Tod von zwei anderen Kindern auch noch seinen Sohn zu verlieren, seinen Vater brechen würde, sagte Hunter Biden. »Und so begannen sie anzugreifen und anzugreifen und anzugreifen«, beklagte er. »Ich habe einfach aufgehört, auf ein Ende zu hoffen, denn solange mein Vater Präsident der Vereinigten Staaten ist, werden sie nicht aufhören.«

Hunter Biden hatte Moby während einer Suchttherapie kennengelernt und stand ihm für den Podcast ausführlich Rede und Antwort. Unklar war, wann das mehr als einstündige Gespräch aufgezeichnet wurde - vermutlich vor der jüngsten Anklage gegen den Präsidentensohn.

Am Donnerstag war in einem zweiten Fall Anklage gegen ihn erhoben worden: diesmal wegen Steuerdelikten. Die Justiz legt Hunter Biden zur Last, er habe fällige Bundessteuern mehrere Jahre lang nicht beglichen, sondern stattdessen Millionen für einen »extravaganten Lebensstil« mit Sexclubs, Frauen, Drogen und Luxus ausgegeben. Im September war Hunter Biden bereits wegen eines Verstoßes gegen waffenrechtliche Vorgaben angeklagt worden. All das fällt mitten in den Wahlkampf seines Vaters, der im kommenden Jahr für eine zweite Amtszeit als Präsident antreten will.

»Ich werde überleben«

Hunter Biden macht seit Jahren negative Schlagzeilen: mit Alkoholsucht, Drogenabhängigkeit, windigen Geschäften, rechtlichen Streitigkeiten mit einer Ex-Stripperin über den Unterhalt für ein uneheliches Kind. Bereits in den vergangenen Jahren nutzten Republikaner diese Dinge ausgiebig für politische Attacken gegen Joe Biden und treiben inzwischen auch Ermittlungen zu ihm im Parlament voran. Dass sich der Sohn nun auch noch Gericht verantworten muss, erschwert die Lage für den Demokraten im Wahlkampf noch mal mehr.

In dem Gespräch gab Hunter Biden tiefe Einblicke in sein Seelenleben. Er beschrieb unter anderem die enge Verbindung zu seinem Vater, der ihn nie im Stich gelassen habe. Er erzählte von Schuld- und Schamgefühlen und beschrieb, wie schwer es sei, clean zu bleiben - noch dazu, da er derart im öffentlichen Fokus stehe. Hunter Biden gab sich dabei kämpferisch und sagte: »Einer der Gründe, warum ich das hier überleben werde - und ich werde es clean und nüchtern überleben - ist, weil ich nicht zulassen werde, dass diese Wichser mich als ein weiteres Beispiel dafür benutzen, warum Menschen nach einer Sucht nie in Ordnung sein werden und man ihnen nie vertrauen kann.«

Die Bidens haben schwere Schicksalsschläge hinter sich. Joe Biden hatte als junger Mann seine erste Frau und eine gemeinsame Tochter bei einem Autounfall verloren. Hunter Biden und sein Bruder Beau überlebten den Crash damals als Kinder. Beau starb jedoch später im Alter von 46 Jahren an einem Hirntumor. Hunter Biden sagte, der Tod seines Bruders habe ihm damals den Boden unter den Füßen weggerissen.

© dpa-infocom, dpa:231209-99-233103/2