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Guantánamo-Häftling wird nach Saudi-Arabien entlassen

Menschenrechtsorganisationen wollen das Gefangenenlager längst geschlossen sehen. Nach der Entlassung eines 48-Jährigen befinden sich laut Pentagon noch immer mehr als zwei Dutzend Häftlinge in Guantánamo.

US-Gefangenlager Guantanamo
Häftlinge knien im Camp X-Ray des US-Marinestützpunkts Guantanamo Bay auf Kuba auf dem Boden. Foto: Shane T. McCoy
Häftlinge knien im Camp X-Ray des US-Marinestützpunkts Guantanamo Bay auf Kuba auf dem Boden.
Foto: Shane T. McCoy

Die US-Regierung hat einen weiteren Häftling aus dem Gefangenenlager Guantánamo entlassen. Ghassan al Sharbi wurde am Mittwoch in sein Herkunftsland Saudi-Arabien transferiert, teilte das Pentagon mit. Der heute 48-jährige al Sharbi war laut Informationen der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch am 28. März 2002 in Faisalabad in Pakistan verhaftet worden. Drei Monate später sei er nach Guantánamo gebracht worden, wie die »New York Times« berichtete.

Der studierte Ingenieur sei verdächtigt worden, Bomben für die Terrormiliz Al-Qaida gebaut zu haben. Er sei jedoch nie verurteilt worden. Für die USA sei al Sharbi von besonderem Interesse gewesen, weil er mit zwei der Attentäter vom 11. September 2001 zusammen eine Flugschule in Phoenix, im Bundesstaat Arizona, besucht habe.

Nach al Sharbis Entlassung befinden sich nun nach Angaben des Pentagon noch 31 Häftlinge in dem umstrittenen Gefangenenlager auf Kuba. Zeitweise waren dort fast 800 Menschen inhaftiert. Das Camp war nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in den USA unter dem republikanischen Präsidenten George W. Bush errichtet worden, um mutmaßliche islamistische Terroristen ohne Prozess festzuhalten. Menschenrechtsorganisationen fordern seit langem die Schließung.

© dpa-infocom, dpa:230309-99-881970/3