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GEW fordert Aufarbeitung nach rechtem Lehrer-Mobbing

In einer Schule im Spreewald grassieren rechtsextreme Vorfälle. Zwei Lehrkräfte wenden sich an die Öffentlichkeit - und werden mit Mobbing und Drohungen attackiert. Nun wollen sie den Ort verlassen.

Grund- und Oberschule in Burg
Die Grund- und Oberschule in Burg (Spreewald). Zwei Monate nach Bekanntwerden von rechtsextremen Vorfällen an einer Schule in Burg hat sich die Situation dort nach Angaben der Lehrkräfte nicht verändert. Foto: dpa/DPA
Die Grund- und Oberschule in Burg (Spreewald). Zwei Monate nach Bekanntwerden von rechtsextremen Vorfällen an einer Schule in Burg hat sich die Situation dort nach Angaben der Lehrkräfte nicht verändert.
Foto: dpa/DPA

Nach dem Weggang von zwei Lehrkräften einer Schule in Burg im Spreewald wegen Anfeindungen aus der rechten Szene hat die Lehrergewerkschaft GEW eine weitere Aufarbeitung der Vorfälle gefordert. »Ich habe großes Verständnis für die Entscheidung der Lehrkräfte, die Schule wegen der Bedrohungen aus der rechten Szene zu verlassen«, betonte der GEW-Landesvorsitzende Günther Fuchs am Donnerstag auf Anfrage. Die rechtsextremen Vorfälle an der Schule müssten aber trotzdem weiter aufgearbeitet werden, forderte Fuchs.

Solche rechtsextremen Vorfälle seien aber kein Problem der Schule allein, erklärte der Gewerkschaftschef. »Insofern bringt es auch nichts, nur mit dem Finger auf die Schule zu zeigen«, mahnte er. Vielmehr seien vermehrte rechte Tendenzen eine Folge der gesellschaftlichen Entwicklung. »Da muss auf vielen Ebenen gegengesteuert werden«, sagte Fuchs.

Der Lehrer Max Teske und seine Kollegin Laura Nickel hatten vor etwa drei Monaten einen zunächst anonymen Brandbrief über rechtsextreme Vorfälle an ihrer Schule in Burg veröffentlicht und damit ein breites Medienecho ausgelöst. Am Mittwoch erklärten beide, dass sie die Schule wegen starker Anfeindungen aus der rechten Szene verlassen wollen.

© dpa-infocom, dpa:230713-99-388812/2