MAINZ. Der Limburger Bischof Georg Bätzing ist neuer Vorsitzender der katholischen Deutschen Bischofskonferenz. Der 58-Jährige wurde am Dienstag in Mainz nach Informationen der »Bild«-Zeitung und der Deutschen Presse-Agentur zum Nachfolger von Kardinal Reinhard Marx gewählt.
Zuvor hatte der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki dazu aufgerufen, sich der Not der Flüchtlinge in der Türkei und in Griechenland anzunehmen.
»Lassen wir uns ein auf die, die jetzt wieder an den Grenzen Europas stehen und an unseren Grenzen anklopfen«, sagte Woelki in der Predigt eines Morgengottesdienstes im Mainzer Dom. Auf der Flucht vor Krieg klagten diese Menschen Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit ein. Woelki fügte hinzu: »Jeder von diesen ist unser Nächster.«
Bereits zum Auftakt der Frühjahrsvollversammlung der Bischöfe hatte der scheidende Vorsitzende, der Münchner Kardinal Reinhard Marx, die europäische Staatengemeinschaft aufgerufen, ihrer Verantwortung für syrische Kriegsflüchtlinge gerecht zu werden.
Nach dem Gottesdienst steht die Neuwahl eines Vorsitzenden der Bischofskonferenz an. In der geheimen Wahl kann jeder der 68 Teilnehmer einen Namen auf den Stimmzettel schreiben. In den ersten beiden Wahlgängen ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit nötig, ab dem dritten Wahlgang reicht die absolute Mehrheit.
Der Ausgang der Wahl gilt als offen. Als aussichtsreich gelten Heiner Koch (Berlin), Heiner Wilmer (Hildesheim), Georg Bätzing (Limburg), Peter Kohlgraf (Mainz) und Franz-Josef Overbeck (Essen). (dpa)