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Freiheitsbeschränkungen gegen Kremlkritiker Roisman verhängt

Erst am Mittwoch wurde in Russland der prominente Oppositionspolitiker und frühere Bürgermeister von Jekaterinburg festgenommen. Nun kommt Jewgeni Roisman wieder frei.

Jewgeni Roisman
Jewgeni Roisman (m.) wird von Polizisten zu einem Gerichtsgebäude in Jekaterinburg geführt. Foto: AP
Jewgeni Roisman (m.) wird von Polizisten zu einem Gerichtsgebäude in Jekaterinburg geführt.
Foto: AP

Der prominente russische Oppositionspolitiker Jewgeni Roisman ist einen Tag nach seiner Festnahme wieder aus der Haft entlassen worden - allerdings unter strengen Freiheitsbeschränkungen.

Ein Gericht in der Millionenstadt Jekaterinburg am Ural, wo Roisman bis 2018 Bürgermeister war, entschied am Donnerstag, der 59-Jährige dürfe bis Ende September keine öffentlichen Orte und Veranstaltungen besuchen. Auch dürfe er keine Post empfangen, Anrufe tätigen oder das Internet nutzen, berichtete das regionale Nachrichtenportal e1.ru.

Die Ermittlungen gegen ihn laufen in der Zeit weiter. Roisman wird beschuldigt, angeblich Falschnachrichten über die russische Armee beim Angriffskrieg gegen die Ukraine verbreitet zu haben. Dafür drohen in Russland viele Jahre Haft. Roisman, der bis zur Festnahme als letzter bekannter Kremlgegner auf freiem Fuß galt, weist jede Schuld von sich. »Am Ende wird alles gut«, sagte er im Gerichtssaal. »Solche Zeiten dauern nicht ewig.«

Der Oppositionelle hat eine Wohltätigkeitsstiftung und ein Ikonenmuseum in Jekaterinburg und genießt in der Metropole großes Ansehen. Trotz des oft harten Vorgehens der russischen Sicherheitskräfte gegen Demonstranten gingen am Mittwochabend einige Menschen gegen Roismans Inhaftierung auf die Straße, es gab mehrere Festnahmen.

© dpa-infocom, dpa:220825-99-516614/3