Paris. Es geht dabei um Vorwürfe, wonach für Sarkozys Wahlkampf 2007 Gelder aus Libyen geflossen sein sollen.
Das bestätigte eine mit der Sache vertraute Person der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag in Paris. Zuvor hatten die französische Nachrichtenagentur AFP und französische Medien darüber berichtet.
Der konservative Politiker werde in Nanterre bei Paris befragt. Offen blieb zunächst, wie lange die Anhörung dauern sollte. Nach ergänzenden Informationen von AFP hörten Ermittler auch den engen Sarkozy-Vertrauten und Ex-Minister Brice Hortefeux an. Hortefeux wurde demnach aber nicht in Gewahrsam genommen.
Premierminister Édouard Philippe lehnte es in einem Interview ab, das Vorgehen der Justiz zu kommentieren. Er habe mit Sarkozy gelegentlich »schwierige Beziehungen« gehabt, sagte der aus dem konservativen Lager stammende Philippe dem Fernsehsender BFMTV.
Die Vorwürfe der Libyen-Finanzierung stehen bereits seit Jahren im Raum. Im vergangenen Präsidentschaftswahlkampf 2016/2017 hatte Sarkozy Anschuldigungen in diesem Zusammenhang zurückgewiesen. Sarkozy war von 2007 bis 2012 Präsident gewesen.
Ein Geschäftsmann hatte in einem Interview dem Nachrichtenportal »Mediapart« gesagt, er habe Ende 2006 oder Anfang 2007 mehrere - vom libyschen Regime vorbereitete - Koffer mit insgesamt fünf Millionen Euro ins französische Innenministerium gebracht. Sarkozy war damals Innenminister.
Vorwürfe wegen angeblicher Wahlkampfspenden des damaligen libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi an Sarkozy beschäftigen die französische Justiz seit Jahren. Die Pariser Staatsanwaltschaft hatte dazu im April 2013 ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.