Zwei Monate nach dem Ende der Amtszeit von Juan Orlando Hernández als Präsident von Honduras hat der Oberste Gerichtshof dessen Auslieferung an die USA bestätigt.
Dort wird er wegen Vorwürfen unter anderem der Verschwörung zum Drogenschmuggel und zum Waffengebrauch gesucht. Das höchste Gericht des mittelamerikanischen Landes hatte bereits am 16. März einem Antrag eines Bundesgerichts in New York auf Auslieferung stattgegeben. Eine Berufung von Hernández wies es nach einer Mitteilung ab.
Hernández war am 15. Februar vor seinem Zuhause in der Hauptstadt Tegucigalpa festgenommen worden, wie live im Fernsehen zu sehen war. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft. In einem Brief, den honduranische Medien verbreiteten, beteuerte Hernández seine Unschuld und stellte sich als Opfer einer Verschwörung dar.
Bruder bereits verurteilt
Der Bruder des Ex-Präsidenten, Juan Antonio Hernández, war im vergangenen März in New York wegen großangelegten Schmuggels von Kokain in die USA zu lebenslanger Haft verurteilt worden. In dem Verfahren wurde auch der damalige Präsident belastet - die Staatsanwaltschaft bezeichnete ihn als Mitverschwörer. Ihm wurde unter anderem von einem Zeugen vorgeworfen, von dem mexikanischen Ex-Drogenboss Joaquín »El Chapo« Guzmán eine Million US-Dollar für seinen Wahlkampf erhalten zu haben.
Mit der Vereidigung seiner linken Nachfolgerin Xiomara Castro war der konservative Hernández am 27. Januar nach zwei vierjährigen Amtszeiten aus dem Amt des Staats- und Regierungschefs ausgeschieden. Nach der Verfassung durfte er nicht erneut kandidieren. Honduras ist eines der Hauptherkunftsländer der Migranten, die bei der unerlaubten Einreise in die USA aus Mexiko aufgegriffen werden.
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