Der frühere General Prabowo Subianto hat die Präsidentschaftswahl in Indonesien Schnellauszählungen zufolge mit überragendem Vorsprung gewonnen. Nach vorläufigen Berechnungen kommt der 72-jährige amtierende Verteidigungsminister auf etwa 57 bis 59 Prozent der Stimmen, wie indonesische Medien übereinstimmend berichteten.
Seine Kontrahenten - der frühere Gouverneur von Jakarta und Ex-Bildungsminister Anies Baswedan (54) und der Gouverneur der Provinz Zentraljava Ganjar Pranowo (55) - lagen mit etwa 25 Prozent und 16 Prozent weit abgeschlagen dahinter.
In dem Inselreich werden nach einer Wahl sogenannte »Quick Counts« durchgeführt. Diese Schnellauszählungen basieren auf Zufallsstichproben von Stimmzetteln aus Wahllokalen im ganzen Land. Diese Zahlen der verschiedenen Meinungsforschungsinstitute sind zwar nicht offiziell - jedoch dürfte sich nicht mehr viel am Ergebnis ändern. In eine Stichwahl müsste Prabowo demnach nicht. Das offizielle Endergebnis will die Wahlbehörde erst Ende März verkünden.
Schon im Vorfeld galt Prabowo als klarer Favorit auf die Nachfolge des beliebten Präsidenten Joko Widodo, genannt Jokowi. Dieser ist seit 2014 Staats- und Regierungschef, durfte aber nach zwei Amtszeiten nicht erneut antreten. Als Vize-Präsidenten hat Prabowo aber Jokowis ältesten Sohn Gibran Rakabuming Raka nominiert. Kritiker warfen dem Noch-Präsidenten daraufhin vor, eine politische Familiendynastie aufbauen zu wollen.
In dem riesigen Land mit seinen etwa 17.000 Inseln waren etwa 205 Millionen Menschen zur Wahl gerufen. Ein Drittel davon ist jünger als 30 Jahre.
Schnellauszählungen in der Zeitung Kompas
Indonesische Wahlkommission auf Twitter
© dpa-infocom, dpa:240214-99-979861/8