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Ex-Chef Meuthen: AfD wird im Europaparlament bedeutungslos

Jörg Meuthen hat die AfD im Streit verlassen. Von außen kommentiert er die Turbulenzen um den Europa-Kandidaten Maximilian Krah und sagt: »Die gelten einfach als Schmuddelkinder.«

Jörg Meuthen
Der ehemalige AfD-Bundesvorsitzende Jörg Meuthen. Foto: Kay Nietfeld/DPA
Der ehemalige AfD-Bundesvorsitzende Jörg Meuthen.
Foto: Kay Nietfeld/DPA

Der frühere Parteichef Jörg Meuthen sieht die AfD in Europa total isoliert und absehbar ohne jeden Einfluss. »Niemand aus dem europäischen Rechtslager will etwas mit der AfD zu tun haben«, sagte Meuthen dem MDR. »Die gelten einfach als die Schmuddelkinder, weil sie die Abgrenzung zu extremistischen Positionen nicht vollzogen haben.«

Die rechte ID-Fraktion hatte alle neun AfD-Europaabgeordneten am Donnerstag mit sofortiger Wirkung ausgeschlossen. Zuvor hatte der AfD-Spitzenkandidat Maximilian Krah mit Äußerungen zur NS-Organisation SS für scharfe Kritik gesorgt. Meuthen war 2019 selbst AfD-Spitzenkandidat zur Europawahl, hat die Partei aber im Streit verlassen und ist nun fraktionslos.

»AfD wird im kommenden Europaparlament keinerlei Rolle spielen«

Meuthen sagte, eine Trennung von Krah würde der AfD nichts mehr bringen. »Selbst, wenn die sich von Max Krah nun ganz trennen sollten oder dieser die Partei verließe oder rausflöge, sind da genug andere und das wissen die Fraktionen. Deswegen wird die AfD im kommenden Europaparlament keinerlei Rolle spielen.«

In der Rechtsfraktion ID hatten zuerst der mächtige französische Rassemblement National und die italienische Lega mit der AfD gebrochen. Es ist unklar, mit wem sich die AfD nach der Europawahl am 9. Juni zusammentun könnte. Bliebe sie fraktionslos, würden ihr Einfluss und Ressourcen im Europaparlament fehlen. Die Parteispitze um die Vorsitzenden Tino Chrupalla und Alice Weidel hatte erklärt, sie sei zuversichtlich, »auch in der neuen Legislaturperiode verlässliche Partner an unserer Seite zu haben«.

© dpa-infocom, dpa:240524-99-148633/4