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Entwurf für neuen Geisel-Deal - Bericht nennt Details

Noch immer sind mehr als 100 Menschen in der Gewalt der militant-islamistischen Hamas. In Paris ist ein Entwurf zur Freilassung der Geiseln ausgehandelt worden.

Nahostkonflikt
Israelis fordern bei einer Demonstration in Tel Aviv die Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln. Foto: Ilia Yefimovich/DPA
Israelis fordern bei einer Demonstration in Tel Aviv die Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln.
Foto: Ilia Yefimovich/DPA

Ein US-Medienbericht nennt Details zu einem möglichen neuen Abkommen zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas über einen Austausch von Geiseln und Gefangenen.

Ein in Paris ausgehandelte Entwurf sehe vor, dass zunächst alle aus Israel entführten Zivilisten während einer sechswöchigen Feuerpause freigelassen werden, meldete die »Washington Post«. Für eine im Gazastreifen festgehaltene Geisel sollen drei palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden, hieß es weiter. Dem Bericht zufolge sind die Modalitäten noch unklar, welche Häftlinge entlassen werden und wer das bestimmen kann. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte zuvor mitgeteilt, dass für den Deal nicht »Tausende Terroristen« freikämen.

Kampfpausen, Truppenbewegungen, humanitäre Hilfe

Nach den ersten sechs Wochen sind dem Bericht zufolge weitere Kampfpausen geplant, um entführte israelische Soldaten freizubekommen sowie die Leichen von Geiseln zurückzuführen.

Im Rahmen des Abkommens könnten demnach außerdem israelische Truppen innerhalb des Gazastreifens verschoben werden - und zwar weg von dicht besiedelten Wohngebieten. Netanjahu hatte am Dienstag erneut betont, Israels Truppen würden nicht aus dem Gazastreifen abgezogen.

Teil des Abkommens ist dem Bericht zufolge auch eine erhebliche Aufstockung der humanitären Hilfe für das Palästinensergebiet.

Noch kein zeitlicher Fahrplan

Bis der von den USA, Katar und Ägypten verhandelte Deal jedoch tatsächlich zustande kommt, könne es noch dauern, schrieb die »Washington Post« unter Berufung auf mit den Verhandlungen vertrauten Beamte.

Die Hamas hatte bei ihrem Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober mehr als 250 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Schätzungen zufolge befinden sich noch mehr als 130 Menschen in ihrer Gewalt. Israel geht davon aus, dass 27 von ihnen nicht mehr leben. Die Hamas hat bislang einen dauerhaften Waffenstillstand als Voraussetzung für das Zustandekommen eines Austauschs genannt.

© dpa-infocom, dpa:240131-99-820746/4