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Deutschland holt erstmals IS-Kinder aus Syrien zurück

Protest vor dem Auswärtigen Amt
Demonstranten fordern vor dem Auswärtigen Amt in Berlin die Rückführung der Kinder von IS-Kämpfern aus Syrien. Foto: Paul Zinken
Demonstranten fordern vor dem Auswärtigen Amt in Berlin die Rückführung der Kinder von IS-Kämpfern aus Syrien. Foto: Paul Zinken

DAMASKUS. Deutschland holt erstmals Kinder von deutschen IS-Anhängern in die Bundesrepublik zurück. An der Grenze zwischen Syrien und dem Irak wurden nach Angaben des Auswärtigen Amtes am Montag vier Kinder an Mitarbeiter des deutschen Generalkonsulats in Erbil übergeben.

Die Kinder hatten nach dem Sieg über die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien im Flüchtlingslager Al-Hol gelebt. Es handele sich um drei Waisen und ein krankes Baby, sagte Abdel Karim Omar, Sprecher der kurdischen Behörden in Syrien, der Deutschen Presse-Agentur.

Nach dpa-Informationen sollten die drei Waisenkinder und das kranke Mädchen in Begleitung ihrer Großeltern von Erbil nach Deutschland fliegen. Die Mutter des kranken Kindes lebt demnach noch mit weiteren Kindern in Al-Hol.

Über die Rückkehr von IS-Kindern in Deutschland wird seit längerem diskutiert. Die Bundesregierung hatte zunächst darauf verwiesen, dass es in Syrien derzeit keine deutsche diplomatische Vertretung gebe. Das Berliner Verwaltungsgericht hatte im Juli entschieden, dass die Regierung Angehörige von IS-Kämpfern zurückholen müsse.

Im Nordosten Syriens sollen sich nach Angaben des Rojava Information Center (RIC) 117 Kinder mit deutscher Staatsangehörigkeit befinden. Dazu kämen 21 Kinder von Deutschen, die aber keine deutsche Staatsangehörigkeit hätten, sowie Dutzende Frauen und 66 Männer, von denen mehr als 40 an Kriegsverbrechen beteiligt sein sollen. Die Bundesregierung sprach zuletzt von 68 Frauen aus Deutschland und mehr als 120 Kindern. (dpa)