Im von Bandengewalt erschütterten Karibikstaat Haiti haben Demonstranten gegen die Regierung protestiert. In mehreren Städten forderten die Teilnehmenden den Rücktritt von Premierminister Ariel Henry, wie örtliche Medien berichteten. Sie zündeten Autoreifen an und errichteten Straßenbarrikaden. In der Hauptstadt Port-au-Prince, wo der frühere Premier Claude Joseph an den Protesten teilnahm, setzte die Polizei den Berichten zufolge Tränengas ein. Weitere Proteste werden bis Mittwoch erwartet.
Seit der Ermordung des Staatspräsidenten Jovenel Moïse im Juli 2021 ist in Haiti eine Interimsregierung an der Macht. Das ärmste Land des amerikanischen Kontinents leidet unter einer dramatischen Sicherheits-, Versorgungs- und Gesundheitslage. Banden kontrollieren große Teile des Großraums von Port-au-Prince und kämpfen mit brutalen Mitteln um Territorium. Fast die Hälfte der elf Millionen Bewohner Haitis leidet laut Vereinten Nationen unter akutem Hunger.
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