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Corona-Lage in Italien spitzt sich zu

Regionen in Norditalien waren im Frühjahr besonders heftig vom Coronavirus getroffen worden. Dann hatte sich die Lage beruhigt. Doch das Virus ist zurück - und diesmal praktisch landesweit.

ROM. Wegen der sich zuspitzenden Corona-Lage will Italien in einigen Landesteilen striktere Einschränkungen verhängen. Die Region Ligurien im Nordwesten und die Abruzzen in Mittelitalien sollen am Mittwoch zu sogenannten orangen Zonen erklärt werden, wie die dortigen Präsidenten auf Twitter schrieben.

Auch die beliebte Urlaubsregion Toskana soll dem Bürgermeister von Florenz, Dario Nardella, zufolge in diese Kategorie fallen. Die Nachrichtenagentur Ansa nannte zudem die Basilikata und Umbrien als weitere Kandidaten.

Das Land mit rund 60 Millionen Einwohnern ist in drei Corona-Zonen eingeteilt, wobei in den roten Zonen die striktesten Maßnahmen gelten. Orange ist die mittlere, gelb die niedrigste Stufe. In orangen Gebieten müssen Restaurants und Bars den ganzen Tag über geschlossen bleiben. Außerdem ist es verboten, sich zwischen verschiedenen Regionen und Kommunen zu bewegen. Ausnahmen gelten für die Fahrt zur Arbeit oder Reisen aus gesundheitlichen Gründen.

Experten des Gesundheitsministeriums sprechen sich für noch strengere Beschränkungen aus. »Die epidemiologische Situation verschlechtert sich weiter in unserem Land«, sagte Experte Giovanni Rezza. Das rechtfertige restriktivere Eingriffe, besonders für die schwer betroffenen Regionen. Auf 100.000 Menschen kamen vom 19. Oktober bis 1. November durchschnittlich etwas mehr als 500 Corona-Fälle. In der Zeit vom 15. bis 28. Oktober habe jeder Infizierte im Schnitt 1,7 andere Menschen angesteckt. Der Vergleich mit deutschen Zahlen ist wegen der unterschiedlichen Erhebungszeiträume schwierig.

Am Montag hatten die Gesundheitsbehörden knapp 25.300 neue Corona-Infektionen und 356 Tote binnen 24 Stunden gemeldet. Die Zahlen der Neuinfektionen fallen montags wegen weniger Testkapazitäten am Wochenende oft niedriger aus. Am Samstag hatten die Behörden noch etwas mehr als 39.800 Fälle gemeldet. (dpa)