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China will mehr Zusammenarbeit mit der EU

Angesichts des chinesischen Machtstrebens gibt es im Westen Bemühungen, wirtschaftliche Abhängigkeiten zu China zu verringern. Die Volksrepublik hofft derweil auf eine »diskriminierungsfreie Umgebung«.

Von der Leyen mit Li Qiang
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen trifft in Neu Delhi Chinas Ministerpräsidenten Li Qiang. Foto: Dati Bendo/DPA
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen trifft in Neu Delhi Chinas Ministerpräsidenten Li Qiang.
Foto: Dati Bendo/DPA

China hat auf dem G20-Gipfel in Indien für mehr Zusammenarbeit mit der Europäischen Union geworben. China und Europa als zwei Haupttreiber der globalen Entwicklung sollten noch enger kooperieren, sagte Chinas Ministerpräsident Li Qiang gestern in Neu Delhi in einem Gespräch mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Chinas staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete in der Nacht von dem Treffen am Rande des Gipfels wichtiger Industrie- und Schwellenländer.

China stehe bereit, mit Europa zusammenzuarbeiten, um in diesem Jahr einen EU-China-Gipfel auszurichten und das gegenseitige Vertrauen zu stärken, erklärte Li dem Bericht zufolge. Die Entwicklung der Volksrepublik berge Möglichkeiten und keine Risiken für Europa und die Welt. China hoffe, dass die EU ihre marktwirtschaftlichen Grundsätze und den fairen Wettbewerb aufrechterhalte und damit eine »diskriminierungsfreie Umgebung« für chinesische Firmen, die in Europa investieren wollten, bereitstelle, erklärte Li demnach.

Beobachter sehen China zunehmend isoliert

China steht im globalen Wettbewerb vor härteren Herausforderungen. Einige Beobachter sehen das Land zunehmend isoliert - unter anderem angesichts des chinesischen Machtstrebens gibt es im Westen Bemühungen, wirtschaftliche Abhängigkeiten zu verringern.

Zum G20-Gipfel reiste mit Li die Nummer zwei an - Staatschef Xi Jinping ließ sich von ihm vertreten. Vor dem Treffen hatte das Außenministerium in Peking mehrfach betont, dass China dem G20-Format »große Wichtigkeit« beimesse.

Zwischen G20-Gastgeber Indien und der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt gibt es einen immer härteren Wettbewerb und auch politische Konflikte. China und die USA führen zudem einen Handelsstreit, in dem chinesische Unternehmen mit Sanktionen belegt wurden. Auch dürfte den Chinesen das gestern angekündigte Schiffs- und Zugprojekt zwischen der EU, den USA und weiteren Partnern ein Dorn im Auge sein. Das Vorhaben gilt auch als Antwort auf Chinas »Neue Seidenstraße« - eine Initiative, mit der das Land in zahlreichen Staaten in die Infrastruktur investiert.

© dpa-infocom, dpa:230910-99-138761/2