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Buschfeuer-Krise: Australischer Premier unbeliebt wie nie

Australiens Premierminister muss sich eine Menge Kritik wegen seines Umgangs mit den verheerenden Buschbränden gefallen lassen. In einer Umfrage hat er deutlich an Ansehen eingebüßt.

Australischer Premier Morrison
Scott Morrison hat während der seit Monaten tobenden Buschbrände deutlich an Popularität verloren. Foto: Mick Tsikas/AAP/dpa
Scott Morrison hat während der seit Monaten tobenden Buschbrände deutlich an Popularität verloren. Foto: Mick Tsikas/AAP/dpa

Canberra (dpa) - Der australische Premierminister Scott Morrison hat während der seit Monaten tobenden Buschbrände deutlich an Popularität verloren: Die Zustimmungswerte sind so tief wie nie in seiner anderthalbjährigen Amtszeit.

Seit Anfang Dezember fielen sie um 8 Punkte auf 37 Prozent, wie aus einer am Sonntag veröffentlichten Umfrage der konservativen Zeitung »The Australian« hervorgeht. Oppositionsführer Anthony Albanese von der Labor-Partei überholte den Chef der konservativen Liberalen: 46 Prozent der Befragten hätten lieber ihn als Premier.

Für Scott Morrison (Spitzname »ScoMo«) sind das die schlechtesten Zahlen, seitdem er im August 2018 Parteivorsitzender wurde und Premier Malcolm Turnbull ablöste. Im Mai 2019 gewann seine Partei überraschend die Wahl.

Der 51-Jährige steht derzeit wegen seines Krisenmanagements in der Kritik. Während der Feuer reiste Morrison zum Urlaub nach Hawaii, bei einem Besuch im Brandgebiet wurde er als »Idiot« beschimpft. Auch in der Klimawandel-Debatte gerät der Förderer der Kohleindustrie zunehmend unter Druck. Demonstranten hatten vergangene Woche unter anderem seinen Rücktritt gefordert, bei Twitter lautete dazu ein Schlagwort »SackScomo« (»FeuertScoMo«).

Morrison reagierte in einem Fernsehinterview am Wochenende: Er sehe nun ein, dass der Klimawandel Auswirkungen habe und für längere, heißere und trockenere Sommer verantwortlich sei. Er deutete eine Änderung der Politik an, um Emissionen zu reduzieren. Außerdem sagte Morrison dem Sender ABC, im Nachhinein wäre er nicht in den Hawaii-Urlaub gegangen.