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Bund rechnet mit hohen Kosten für Drohnenabwehr an Flughäfen

Berlin (dpa) - Die Verbesserung der Drohnenabwehr an deutschen Flughäfen dürfte nach Einschätzung des Bundesverkehrsministeriums Millionen verschlingen.

Gefahr durch Drohnen
Nach einem Medienbericht wurden im vergangenen Jahr 158 Fälle gemeldet, in denen Drohnen den Flugverkehr in Deutschland störten. Foto: picture alliance / dpa
Nach einem Medienbericht wurden im vergangenen Jahr 158 Fälle gemeldet, in denen Drohnen den Flugverkehr in Deutschland störten. Foto: picture alliance / dpa

Pro Flughafen sei mit einmaligen Kosten von 30 Millionen Euro zu rechnen, schreibt das Bundesverkehrsministerium in seiner Antwort auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Eine mobil einsetzbare Drohnenabwehr dürfte demnach etwa 13 Millionen Euro pro Jahr kosten.

Bei wie vielen Flughäfen eine Drohnenabwehr erforderlich sein könnte, führt das Ministerium nicht aus. Es gibt in Deutschland nach Angaben der Deutschen Flugsicherung 16 internationale Verkehrsflughäfen, hinzu kommen regionale Flughäfen. Derzeit verfügten Bundespolizei und Bundeskriminalamt über technische Mittel, um unbemannte Luftfahrzeuge zu entdecken, zu verifizieren und abzuwehren, schreibt das Ministerium. Sie seien zudem »technisch begrenzt in der Lage«, die Steuerung von Drohnen zu stören oder »physisch auf diese einzuwirken«.

Das Verkehrsministerium unterstützt die Entwicklung eines Drohnenabwehrsystems namens »Falke«. Am Hamburger Flughafen soll
getestet werden, wie eindringende Drohnen aufgespürt,
identifiziert und notfalls abgefangen werden können, damit der
Flugverkehr nicht gestört wird. Nach einem Bericht der Funke Mediengruppe aus dem Dezember wurden im vergangenen Jahr 158 Fälle gemeldet, in denen Drohnen den Flugverkehr in Deutschland störten.

»Drohnen dürfen die Sicherheit an deutschen Flughäfen nicht gefährden«, erklärte der FDP-Abgeordnete Bernd Reuther: »Deswegen muss die Bundesregierung nötige Maßnahmen zur Drohnenabwehr in ihrem Haushaltsentwurf für 2021 berücksichtigen.«