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Bombe in Koranschule: Kinder getötet und verletzt

Kinder kommen am Morgen zum Lernen in einer Koranschule zusammen. Eine gewaltige Explosion reißt viele in den Tod, Dutzende werden verwundet. Polizei und Sicherheitskräfte fahnden nach dem Täter.

Explosion in Koranschule
Polizisten stehen am Ort der Explosion in der Koranschule in Peshawar. Foto: Muhammad Sajjad/AP/dpa
Polizisten stehen am Ort der Explosion in der Koranschule in Peshawar. Foto: Muhammad Sajjad/AP/dpa

ISLAMABAD. Bei einer Bombenexplosion in einer Koranschule sind im Nordwestens Pakistans mindestens sieben Kinder getötet worden. Mehr als 80 weitere seien bei dem Vorfall in der Stadt Peshawar verwundet worden, sagte Kamran Bangash, Informationsminister der Provinz Khyber-Pakhtunkhwa.

Ein Unbekannter werde verdächtigt, rund sechs Kilogramm Sprengstoff in der Koranschule platziert zu haben, sagte ein Polizist. Premierminister Imran Khn verurteilte die Tat als »feigen, barbarischen Angriff« und versprach, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.

In den Krankenhäusern der Stadt wurde der Notstand ausgerufen, Polizei und Sicherheitskräfte wurden in Alarmbereitschaft versetzt. Viele der verletzten Jungen im Alter zwischen 8 und 15 Jahren befänden sich in einem kritischen Zustand, sagte ein Krankenhausarzt. Die meisten der Opfer hatten demnach Verbrennungen. Viele der Schüler stammen aus dem Nachbarland Afghanistan.

Etwa 100 Kinder und Jugendliche sollen sich zum Zeitpunkt der Explosion in dem Seminargebäude aufgehalten haben. Fernsehbilder zeigten ein Trümmerfeld im Inneren der Koranschule. Zunächst bekannte sich niemand zum Anschlag. Die pakistanischen Taliban TTP bestritten, für die Bombenexplosion verantwortlich zu sein.

Im Nordwesten Pakistans war es nach einer Militäroffensive gegen islamistische Terrorgruppen im Jahr 2014 lange Zeit ruhig. Immer wieder kam es in der Grenzregion zu Afghanistan jedoch zu Angriffen islamistischer Extremisten. Das Attentat erinnert an den Anschlag pakistanischer Taliban, die 2014 in einer Schule in Peshawar mehr als 150 Menschen getötet hatten, vor allem Kinder und Jugendliche. (dpa)