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Bolsonaro macht vor Staatsbegräbnis Wahlkampf in London

In 14 Tagen wird in Brasilien ein neuer Präsident gewählt. Linken-Ikone Luiz Inácio Lula da Silva führt in Umfragen deutlich, aber Amtsinhaber Jair Bolsonaro gibt sich siegessicher.

Jair Bolsonaro
»Wo ich hinkomme, ist die Akzeptanz schlichtweg außergewöhnlich«: der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro (Archivbild). Foto: Eraldo Peres
»Wo ich hinkomme, ist die Akzeptanz schlichtweg außergewöhnlich«: der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro (Archivbild).
Foto: Eraldo Peres

Trotz eines deutlichen Rückstands in Umfragen hat sich der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro zwei Wochen vor der Präsidentenwahl siegessicher gezeigt. Bolsonaro äußerte sich in London, wo er sich anlässlich der Trauerfeierlichkeiten für die gestorbene Queen Elizabeth II. aufhält.

»Es ist unmöglich, dass wir im ersten Durchgang nicht gewinnen«, sagte Bolsonaro von der Residenz des brasilianischen Botschafters aus, vor der sich Anhänger versammelt hatten, wie das brasilianische Nachrichtenportal »G1« am Sonntag berichtete. »Wo ich hinkomme, ist die Akzeptanz schlichtweg außergewöhnlich.«

Umfragen deuten seit Wochen daraufhin, dass der rechte Scharfmacher im größten Land Lateinamerikas nach dieser Amtszeit abgelöst wird. So lag Bolsonaro in der jüngsten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Datafolha von Donnerstag hinter Ex-Präsident und Linken-Ikone Luiz Inácio Lula da Silva.

Bei der ersten Wahlrunde am 2. Oktober kann Lula nach jetzigem Stand demnach auf rund 45 Prozent der Stimmen hoffen. Bolsonaro würde demnach etwa 33 Prozent der Stimmen erhalten. Weit abgeschlagen dahinter liegt der sozialdemokratische Politiker Ciro Gomes, der in der Umfrage auf 8 Prozent kam. In Brasilien war erwartet worden, dass Bolsonaro die London-Reise auch für Wahlkampfzwecke nutzen würde - auch um zu zeigen, dass er international nicht isoliert ist.

© dpa-infocom, dpa:220918-99-809359/2