Der ehemalige italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat erstmals seit Kriegsbeginn seinen Freund Wladimir Putin direkt für den russischen Angriff auf die Ukraine kritisiert.
»Ich will nicht verheimlichen, dass ich zutiefst enttäuscht und traurig bin über das Verhalten von Wladimir Putin, der vor der ganzen Welt eine sehr ernste Verantwortung übernommen hat«, sagte der 85-Jährige in Rom. Bislang hatte Berlusconi es vermieden, den Namen des Kremlchefs in den Mund zu nehmen und Kritik zu üben.
»Ich habe ihn vor 20 Jahren kennengelernt und er erschien mir immer als Mann mit gesundem Menschenverstand, ein Mann der Demokratie und des Friedens«, führte der Italiener bei einer Rede vor Abgeordneten seiner Partei Forza Italia aus. Er habe Anfang des Jahrtausends, als er Regierungschef war, noch gehofft, dass sich die Russen Europa zuwenden. Die Aggression in der Ukraine aber treibe das Land nun geradewegs »in die Hände Chinas. Schade, das ist wirklich schade.«
Berlusconi sagte nach mehr als einem Monat des bewaffneten Konflikts in der Ukraine: »Es wurden Kriegsverbrechen verübt und Russland kann seine Verantwortung dafür nicht abstreiten.«
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