Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek fordert mehr Geld für die Pflege und eine Entlastung der Beschäftigten von Bürokratie. »Qualifizierte Fachkräfte in der Pflege zu halten und neue zu gewinnen, ist eine zentrale Aufgabe«, sagte der CSU-Politiker am Sonntag. »Die Zeit drängt.«
Schon jetzt sei die Personallage angespannt - aber 2040 werde mehr als ein Viertel der Bevölkerung älter als 65 Jahre sein, allein in Bayern brauche es dann fast 40.000 Pflegekräfte mehr. Deshalb müsse die Bundesregierung den gesetzlichen Rahmen für die Langzeitpflege rasch und umfassend reformieren und damit auch mehr Personal ermöglichen.
»Es muss die gesamtgesellschaftliche Bereitschaft bestehen, mehr Geld in die pflegerische Versorgung zu investieren«, forderte Holetschek. Versicherungsfremde Leistungen der Pflegeversicherung müssten über Steuern finanziert und Zuschläge für Überstunden, Wochenend- und Nachtarbeit steuerlich stärker entlastet werden. Zugleich müsse Pflege einfacher, flexibler und unbürokratischer werden: »Wir können es uns nicht leisten, dass Pflegebedürftigen, Pflegekräften und Pflegeanbietern die Zeit fehlt, sich um die bestmögliche Versorgung zu kümmern, weil sie mit zu komplizierten Strukturen beschäftigt sind.«
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