Der Bundestagsabgeordnete und frühere Innen-Staatssekretär Stephan Mayer soll neuer CSU-Generalsekretär werden. Dies wird Parteichef Markus Söder dem Vorstand vorschlagen, wie er am Mittwoch in München sagte.
Mayer soll demnach auf Markus Blume folgen, der als Minister ins bayerische Kabinett wechselt. Auch Landrat Christian Bernreiter und die frühere Umweltministerin Ulrike Scharf rücken in die Landesregierung auf.
Neuer Schub erhofft
Wissenschaftsminister Bernd Sibler, Bauministerin Kerstin Schreyer und Sozialministerin Carolina Trautner müssen weichen - genauso wie Innenstaatssekretär Gerhard Eck, der durch Sandro Kirchner ersetzt wird. Eck hatte bereits angekündigt, bei der Landtagswahl nicht mehr kandidieren zu wollen.
Söder sagte, die Neuaufstellung solle der ganzen Partei und auch der Staatsregierung nach der Pandemie einen neuen Schub geben. Denn die Landtagswahl im Herbst 2023 sei eine Schicksalswahl für die CSU. Die CSU liegt in den Umfragen bei Werten um die 35 bis 36 Prozent und damit noch hinter dem schlechten Ergebnis der Wahl 2018. Söder selbst hatte wiederholt erklärt, dass er nicht mehr an die für die CSU früher immer angepeilte absolute Mehrheit reichen werde und eine Fortsetzung der Koalition mit den Freien Wählern das Ziel sei.
Wichtige Schaltstelle
Die Position des Generalsekretärs gilt als entscheidende Schaltstelle für die Vorbereitung des Wahlkampfes. Der frühere Innenstaatssekretär Mayer, der sich auch stark für die Belange Vertriebener einsetzt, wird eher dem konservativen Flügel der CSU zugerechnet.
Mayer war Staatssekretär im Bundesinnenministerium unter Horst Seehofer. Vor wenigen Monaten wurde er zum Vizepräsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) gewählt, konnte sein Amt aber nicht antreten, weil sein Ausscheiden aus der Bundesregierung nicht lange genug zurücklag.
Söder schätzt an Mayer neben seiner Erfahrung aus 20 Jahren Bundestag vor allem dessen Gewandtheit im Umgang mit den Medien und bei seinen Auftritten in Talkshows. Er soll neben dem Parteichef das Gesicht der Partei sein. Der ledige Volljurist Mayer hat eine klassische CSU-Parteikarriere hinter sich - von der Jungen Union bis in die obersten Ämter.
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