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Bürgerrechtler: Festnahmen bei Demonstrationen in Russland

Vielerorts protestieren Menschen gegen den russischen Angriff auf die Ukraine. Aber auch in Russland stehen nicht alle hinter Präsident Putin. Bei neuen Demonstrationen greifen die Behörden hart durch.

Festnahme
Die Polizei nimmt eine Demonstrantin während einer Protest-Aktion gegen Russlands Invasion in die Ukraine fest (Archivbild vom 27. Februar). Foto: Denis Kaminev
Die Polizei nimmt eine Demonstrantin während einer Protest-Aktion gegen Russlands Invasion in die Ukraine fest (Archivbild vom 27. Februar).
Foto: Denis Kaminev

Bei Protesten gegen den Krieg in der Ukraine sind am Sonntag in Russland nach Angaben von Bürgerrechtlern erneut Menschen festgenommen worden.

Bis zum Nachmittag wurden mehr als 20 Menschen in mehreren Städten festgenommen, wie die Organisation OWD-Info mitteilte. Mahnwachen gab es demnach vor allem in Moskau und St. Petersburg.

Die Menschen hielten etwa auf der Straße Plakate mit der Aufschrift »Nein zum Krieg« oder »Ich bin für Frieden«. Ein Mann wurde in Moskau nach Darstellung von OWD-Info abgeführt, weil er mit dem Buch »Krieg und Frieden« von Leo Tolstoi auf der Straße stand.

Zudem nannte OWD-Info am Sonntag eine aktualisierte Zahl der Festgenommenen in Zusammenhang mit Protestaktionen am 13. März. Demnach seien inzwischen 936 Festnahmen in 37 Städten bekannt.

Die russischen Behörden gehen immer wieder hart gegen kremlkritische Demonstranten vor. Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine am 24. Februar gab es mehr als 15.000 Festnahmen auf Demonstrationen gegen den Krieg, wie OWD-Info mitteilte.

Einige Demonstranten seien bereits mehrfach festgenommen worden, schreibt die Organisation in ihrem Telegram-Kanal. Es komme zum Teil zu Geldstrafen und Verhaftungen. Den Angaben nach wurde eine strafrechtliche Verfolgungskampagne gegen Kriegsgegner und Oppositionelle eingeleitet. Mindestens 37 Fälle gegen 43 Menschen würden verfolgt.

© dpa-infocom, dpa:220320-99-600274/3