Zehn Tage nach der Parlamentswahl in Australien ist klar: Der neue Premier Anthony Albanese kann im Parlament mit einer knappen Mehrheit regieren und wird nicht auf die Stimmen anderer Parteien angewiesen sein.
Nachdem sich bereits am Montag abgezeichnet hatte, dass die Labor-Partei auf 76 der insgesamt 151 Sitze im Unterhaus kommen würde, kam am Dienstag noch ein weiterer Sitz dazu. Das Endergebnis lautet nun: 77 Mandate für Labor, 58 für die konservative Koalition aus Liberalen und Nationaler Partei Australiens und 16 für Unabhängige und andere Parteien.
Das australische Wahlsystem ist kompliziert, so dass es oftmals lange dauert, bis klar ist, wer den Sitz in einem Wahlkreis gewonnen hat. Die Sozialdemokraten hatten die Parlamentswahl am 21. Mai aber klar für sich entschieden - soviel stand bereits in der Wahlnacht fest.
Labor ist damit nach fast zehn Jahren erstmals wieder an der Regierung. Albanese wurde am 23. Mai als neuer Premierminister vereidigt. Die konservative Koalition unter dem bisherigen Regierungschef Scott Morrison fuhr eine herbe Niederlage ein. Erfolgreicher als bei früheren Abstimmungen waren hingegen unabhängige Kandidaten und die australischen Grünen.
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