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AfD-Erfolg: Wagenknecht kritisiert eigene Partei

Sahra Wagenknecht erwägt die Gründung einer eigenen Partei. Der Linken sei es nicht gelungen, eine »riesige Leerstelle im politischen System« auszufüllen, sagt die Politikerin.

Sarah Wagenknecht
Sahra Wagenknecht sagt, sie habe jahrelang versucht, die Linke auf »einen erfolgversprechenden Kurs zurückzubringen«. Das sei nicht gelungen. Foto: Jens Kalaene/DPA
Sahra Wagenknecht sagt, sie habe jahrelang versucht, die Linke auf »einen erfolgversprechenden Kurs zurückzubringen«. Das sei nicht gelungen.
Foto: Jens Kalaene/DPA

Die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht hat ihre Partei aufgefordert, sich einer Mitverantwortung für das Umfragehoch der AfD zu stellen. Die Stärke einer Partei mit einem rechtsextremen Flügel sei ein Problem, sagte Wagenknecht der »Welt«. »Aber anstatt sich darüber zu empören, sollten sich alle Parteien fragen, welche Verantwortung sie dafür tragen. Auch die Linke, die als einzige Oppositionspartei von der miesen Performance der Ampel überhaupt nicht profitiert.«

Wagenknecht sagte, sie habe jahrelang versucht, die Linke auf "einen erfolgversprechenden Kurs zurückzubringen". Das sei nicht gelungen. "Den Machtkampf in der Linken habe ich verloren." Sie wiederholte ihre Ansicht, dass sich viele Menschen von der Politik nicht vertreten fühlten und es eine "riesige Leerstelle im politischen System" gebe. "Ich würde mir ein Angebot wünschen,
das sie schließt."

Wagenknecht hat sich mit der Parteispitze um die Vorsitzenden Janine Wissler und Martin Schirdewan überworfen und erwägt die Gründung einer eigenen Partei. Dazu sagte sie: »Eine solide Partei braucht starke Strukturen und muss Vorkehrungen treffen, um keine Verrückten, Spinner oder Rechtsextremen einzusammeln.« Dazu brauche es auch eine entsprechende Satzung.

© dpa-infocom, dpa:230627-99-204243/2