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500 Tage Krieg: Mehr als 9000 Todesopfer unter Zivilisten

Traurige Bilanz der UN-Menschenrechtsexperten in der Ukraine: Seit der russischen Invasion am 24. Februar vergangenen Jahres sind sehr viele Unschuldige ums Leben gekommen - darunter mehr als 500 Kinder.

Isjum
Ein durch Beschuss völlig zerstörtes Gebäude in der ukrainischen Stadt Isjum. Foto: Ukrinform/DPA
Ein durch Beschuss völlig zerstörtes Gebäude in der ukrainischen Stadt Isjum.
Foto: Ukrinform/DPA

Die UN-Menschenrechtsexperten in der Ukraine haben die hohe Zahl ziviler Opfer beklagt. 500 Tage des russischen Kriegs gegen das Nachbarland seien ein düsterer Meilenstein, teilte die Menschenrechtsbeobachtungsmission in der Ukraine am Freitag mit.

Sie dokumentierte seit der Invasion am 24. Februar 2022 mehr als 9000 Todesopfer unter Zivilisten, darunter mehr als 500 Minderjährige. Die wahren Zahlen könnten weitaus höher liegen, denn die UN-Experten zählen nur Todesfälle, die sie selbst unabhängig überprüfen und bestätigen konnten. Der Krieg verlange der ukrainischen Zivilbevölkerung einen schrecklichen Tribut ab, sagte der stellvertretende Leiter des Teams, Noel Calhoun.

Die Opferzahlen seien im Frühjahr gegenüber dem vergangenen Jahr zurückgegangen, berichtete das Team. Sie seien im Mai und Juni aber wieder gestiegen. Nach Angaben des Teams sind seit der russischen Invasion dreimal so viele Zivilisten dort umgekommen wie in den vorangegangenen acht Jahren zusammen. Das Team arbeitet seit 2014 mit einigen Dutzend Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Ukraine. Konkret dokumentierte es vom 24. Februar 2022 bis 30. Juni 2023 genau 15.993 Verletzungen und 9177 Todesfälle.

© dpa-infocom, dpa:230707-99-316706/3