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16 Millionen Euro zum Schutz von Kindern auf der Flucht

Laut UN sind weltweit über 100 Millionen Menschen auf der Flucht - so viele wie noch nie. Besonders prekär ist die Lage für Kinder. Unterstützung für deren Schutz kommt jetzt auch aus Deutschland.

Kinder in Flüchtlingslager
Syrische Kinder in einem Flüchtlingslager nahe der Grenze zur Türkei. Foto: Anas Alkharboutli
Syrische Kinder in einem Flüchtlingslager nahe der Grenze zur Türkei.
Foto: Anas Alkharboutli

Die Bundesregierung unterstützt die sechs weltweit größten Kinderhilfsorganisationen beim Schutz von Kindern auf der Flucht mit 16 Millionen Euro. Es sei der größte Betrag, den das Konsortium »Joining Forces« bisher für ein Kinderschutzprojekt eingeworben habe, teilte Plan International Deutschland mit.

Die Hamburger Kinderrechtsorganisation koordiniert das Projekt für die »Joining Forces«, in denen Plan International sich mit Terre des Hommes, SOS-Kinderdörfer, ChildFund, World Vision und Save the Children zusammengeschlossen hat.

Das Projekt »Joining Forces - Schutz von Kindern in Not« solle gut einer Viertelmillion Mädchen und Jungen in Äthiopien, Bangladesch, Burkina Faso, Kolumbien, Südsudan und der Zentralafrikanischen Republik zugutekommen, sagte Kathrin Hartkopf, Sprecherin der Geschäftsführung von Plan International, der Deutschen Presse-Agentur. In Flüchtlingslagern und aufnehmenden Gemeinden sollen Schutzzentren aufgebaut und traumatisierte Kinder und Jugendliche versorgt werden. Insgesamt wolle man während der zweijährigen Laufzeit mehr als 390.000 Menschen erreichen.

»Noch nie war die Zahl der Menschen, die fliehen müssen, so hoch wie heute«, sagte Hartkopf. »Und wie immer sind es die Kinder, die am meisten unter den Auswirkungen von Krisen zu leiden haben.« Auf der Flucht seien viele Kinder auf sich allein gestellt. Mädchen seien von sexualisierter Gewalt, Zwangsehen oder Frühschwangerschaften besonders betroffen. Kinder würden zur Arbeit oder zum Militärdienst gezwungen.

Die ohnehin prekäre Lage in den sechs Projektländern werde aktuell durch die weltweite Hungerkrise - ausgelöst durch steigende Lebensmittelpreise wegen des Einbruchs der Getreideimporte aus der Ukraine nach dem russischen Angriff - noch zusätzlich verschärft.

© dpa-infocom, dpa:221130-99-716915/2