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13 Millionen Menschen in Äthiopien brauchen humanitäre Hilfe

Das Land ist nach der Dürre ausgetrocknet, es fehlt an Lebensmitteln, Krankheiten grassieren. Besonders Frauen und Kinder brauchen dringend Hilfe. Die Weltgesundheitsorganisation WHO schlägt Alarm.

Äthiopien
Eine äthiopische Frau streitet mit anderen über die Verteilung von gelben Spalterbsen, nachdem diese von einer Hilfsorganisation in der Region Tigray verteilt worden waren. Foto: Ben Curtis
Eine äthiopische Frau streitet mit anderen über die Verteilung von gelben Spalterbsen, nachdem diese von einer Hilfsorganisation in der Region Tigray verteilt worden waren.
Foto: Ben Curtis

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor einer weitreichenden humanitären Krise in Äthiopien. Mittlerweile seien mehr als 13 Millionen Menschen im Norden des Landes am Horn von Afrika auf Hilfe angewiesen, erklärte Altaf Musani, Direktor für Interventionen bei gesundheitlichen Notfällen der WHO am Freitag. Der überwiegende Teil der betroffenen Personen seien Frauen und Kinder.

Neben akuter Unterernährung beobachtet die UN-Organisation die Verbreitung von Krankheiten wie Cholera und Malaria mit großer Sorge. Auch die Zahl der Masernfälle sei zuletzt massiv gestiegen.

Äthiopien leidet wie weitere Staaten in Ostafrika unter der schwersten Dürre seit 40 Jahren. Äthiopiens Militär kämpft zudem im Norden des Landes seit November 2020 gemeinsam mit eritreischen Streitkräften gegen die Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF), die mehr Autonomie für ihre ethnische Gruppe verlangt. Der Konflikt hat sich auf die benachbarten Regionen Afar und Amhara ausgeweitet.

Die WHO kritisierte, dass gerade die Menschen in Tigray aufgrund des Konflikts nicht erreicht werden könnten. Gleichzeitig gebe es kaum Informationen über die Gesundheitslage, die aus der Region gelassen würden. »Die Situation ist zutiefst beunruhigend«, sagte Musani und verwies außerdem auf die langfristigen psychischen Folgen, die der Krieg auf die Menschen in der Region haben werde. Diese Auswirkungen des Krieges seien zum jetzigen Zeitpunkt noch überhaupt nicht absehbar.

© dpa-infocom, dpa:221028-99-297323/2