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Ärztepräsident: Kinder leiden unter Zukunftsangst

Die Corona-Pandemie hat bei Kindern und Jugendlichen Spuren hinterlassen. Die Politik muss mehr auf ihr Wohl achten, fordert nun der Präsident der Bundesärztekammer.

Einsamkeit
Kinder leiden als Folge der Pandemie unter Vereinsamung, sagt der Präsident der Bundesärztekammer. Foto: Annette Riedl
Kinder leiden als Folge der Pandemie unter Vereinsamung, sagt der Präsident der Bundesärztekammer.
Foto: Annette Riedl

Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hat die Politik aufgefordert, bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie verstärkt auf das Wohl von Kindern und Jugendlichen zu achten.

»Wir wissen heute, welche enormen Schäden die Schul- und Kita-Schließungen, diese monatelange Isolation durch die Kontaktbeschränkungen bei Kindern und Jugendlichen angerichtet haben«, sagte Reinhardt am Freitag beim Deutschen Ärztetag in Bremen.

Die Folgen seien beispielsweise Zukunftsängste, erhöhter Leistungsdruck und Vereinsamung. Zudem hätten familiäre Spannungen, Konflikte und häusliche Gewalt zugenommen. »Wir müssen Strategien entwickeln, um Kitas und Schulen offen zu halten und den Heranwachsenden auf diese Weise ein weitgehend normales Leben ermöglichen«, sagte Reinhardt mit Blick auf den Herbst und mögliche neue Virusvarianten.

Anfang der Woche hatte Reinhardt gefordert, dass spätestens die nächste Ministerpräsidentenkonferenz am 2. Juni die Weichen für einen sicheren Betrieb von Schulen und Kitas stellen müsse. Die Auswirkungen der Corona-Krise auf Kinder und Jugendliche waren ein Schwerpunktthema des 126. Deutschen Ärztetages, der am Freitag in Bremen zu Ende ging.

© dpa-infocom, dpa:220527-99-453652/3