In Südasien sind laut einem Bericht des UN-Kinderhilfswerks Unicef jährlich rund 460 Millionen Minderjährige von extremer Hitze bedroht. Im globalen Vergleich seien Kinder in südasiatischen Ländern am meisten von Extremhitze betroffen, teilte die Organisation in einem Bericht mit.
Demnach sind dreiviertel aller Kinder in Südasien gefährdet. Betroffen sind Gegenden, in denen im Durchschnitt die Temperaturen an mehr als 83 Tagen pro Jahr über 35 Grad klettern. Kinder seien deutlich stärker durch Extremwetter bedroht, da ihre Körper weniger mit Hitze klarkämen als die von Erwachsenen. Als Folgen nannte Unicef etwa schnelleren Herzschlag, Kopfschmerzen, Organversagen und Ohnmacht.
»Die Daten zeigen deutlich, dass das Leben und das Wohlergehen von Millionen von Kindern in Südasien zunehmend durch Hitzewellen und hohe Temperaturen bedroht sind«, erklärte Unicefs Südasien-Direktorin Sanjay Wijesekera laut einer Mitteilung. »Wir sind besonders besorgt um Babys, Kleinkinder, unterernährte Kinder und schwangere Frauen.«
Als Beispiel nennt Unicef die südpakistanische Provinz Sindh, die vor einem Jahr von katastrophalen Überschwemmungen betroffen war. In jenen Gebieten waren im Juni 2023 mehr als 800.000 Kinder von extremer Hitze bedroht. Während der Monsunzeit im Sommer 2022 hatten Niederschläge zeitweise ein Drittel Pakistans unter Wasser gesetzt. Mehr als 1700 Menschen kamen dabei ums Leben. Auf die Katastrophe folgte eine humanitäre Krise. Einem Bericht der Weltbank zufolge waren rund 33 Millionen Menschen betroffen.
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